«Wie geht das?» Yann Sommer verblüfft Gladbach, seine Gegner und die Bundesliga

Von Luca Betschart

4.4.2022

Gladbachs Yann Sommer wird für seine zahlreichen Rettungstaten gegen Mainz gefeiert.
Gladbachs Yann Sommer wird für seine zahlreichen Rettungstaten gegen Mainz gefeiert.
Bild: Getty

Mit phänomenalen Paraden rettet Yann Sommer die Fohlen gegen Mainz vor der Niederlage. Ob die Mit- und die Gegenspieler, den eigenen und den fremden Trainer oder die Fans auf Twitter – der Nati-Goalie verblüfft sie alle.

Von Luca Betschart

In der ersten Halbzeit findet sich Yann Sommer meist noch in der Zuschauerrolle wieder. Seine Gladbacher Teamkollegen zeigen Gegner Mainz 45 Minuten lang die Grenzen auf, sind drückend überlegen und führen dank Breel Embolo zur Pause verdient, aber zu knapp mit 1:0. Dann reisst bei den Fohlen der Faden aber komplett.

Nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel hat Mainz-Stürmer Burkhardt die grosse Gelegenheit auf den Ausgleich, nachdem ihm die Kugel vom Pfosten direkt vor die Füsse rollt. Doch Burkhardt scheitert mit seinem Abschluss aus nächster Nähe am sensationell reagierenden Yann Sommer, der den Ball mit einem Reflex noch über die Querlatte lenken kann – und die Mainzer, darunter auch Nati-Kollege Silvan Widmer, ungläubig zurücklässt.

Mainz-Trainer Svensson: «Ohne Sommer hätten wir gewonnen»

Die glänzende Reflex gegen Burkhardt ist aber nur der Anfang einer regelrechten Sommer-Show. Die Parade in der 72. Minute gegen den Südkoreaner Lee sticht ebenso heraus wie die Aktion kurz vor dem Schlusspfiff, als Sommer gleich zweimal in extremis rettet und Gladbach so gar vor der Niederlage bewahrt. Für den verblüffend starken Auftritt wird der Nati-Goalie anschliessend nicht nur vom eigenen Anhang gebührend gefeiert.

«Wir hatten heute Glück – und Yann Sommer», konstatiert etwa Gladbach-Captain Lars Stindl. Trainer Adi Hütter unterstreicht: «Wir müssen uns bei Yann Sommer bedanken, der uns mit seinen ausserirdischen Paraden im Spiel gehalten hat. Er ist in bestechender Form.» Und sogar der Mainzer Trainer Bo Svensson ist sich sicher: «Ohne Yann Sommer hätten wir dieses Spiel gewonnen.»

Der Nati-Goalie selbst zeigt sich nach dem geretteten Remis gewohnt bescheiden. «Das gibt es manchmal, das zuckt manchmal auch in der Nacht so beim Schlaf», scherzt der 33-Jährige auf seinen Wahnsinns-Reflex kurz nach der Pause angesprochen. «Der Ball ging an den Pfosten. Ich sehe, dass er an mir vorbeigeht, dann sehe ich Burkhardt und probiere, irgendetwas zu machen. Zum Glück hat er meine Hand getroffen.»

Das Staunen auf Twitter

Ob Glück oder Können oder etwas von beidem – Sommers Paraden verblüffen auch die Fans auf Twitter. Für einige beweist der Schweizer gegen Mainz, dass er aktuell gar der beste Goalie der Welt ist. Andere haben schon fast Mitleid mit den restlichen Akteuren auf dem Feld. Die besten Reaktionen.