Elfmal in Folge hat der FC Bayern München die deutsche Bundesliga gewonnen. Ein Schweizer soll nun dafür sorge, dass es kein zwölftes Mal wird: Nati-Captain Granit Xhaka.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Granit Xhaka führt Bayer Leverkusen zu einem 3:0-Erfolg gegen seinen Ex-Arbeitgeber Gladbach.
- Der Schweizer Nati-Captain wird daraufhin von den deutschen Medien und Experten gelobt.
- Gelingt Xhaka mit Bayer Leverkusen in der neuen Saison der Exploit – liegt die Meisterschaft drin? Xhaka selbst gibt sich gelassen.
«Xhaka überragt bei Sieg gegen Mönchengladbach», titelt der Kölner Stadt-Anzeiger am Samstag. Bei der Frankfurter Rundschau ist er das «verbindende Element» und auch die Rheinische Post weiss, wer den Unterschied gemacht hat: «Xhaka».
Wo man nur hinschaut, die deutsche Medienlandschaft lobt den Schweizer Nati-Captain nach der Gala-Vorstellung am Freitagabend in den Himmel. Als «perfektes Bindeglied» wird er angesehen, um aus der vor Talent so strotzenden Leverkusener Mannschaft das zu erschaffen, wonach sich die ganze Liga seit Jahren sehnt: Einen ernstzunehmenden Bayern-Gegner.
«Xhaka ist vielleicht genau das, was Tuchel sucht»
Und das scheint die Werkself in den Augen vieler Experten und Medienschaffenden nach gerade mal zwei Spieltagen schon zu sein. In aller Fairness: Wer sich die beiden Spiele der Leverkusener gegen Leipzig und Gladbach angeschaut hat, kann kaum widersprechen.
Dasselbe gilt für die Lobeshymnen in Richtung Xhaka. Der 30-Jährige kontrollierte das Spiel am Freitag mit einer solch überzeugenden Leichtigkeit, wie man sie in Deutschland üblicherweise nur von Spielern in einem anderen Trikot sieht. Da überraschen auch Lothar Matthäus' Worte bei «Sky» nicht. «Xhaka wäre vielleicht genau das gewesen, was Bayern-Trainer Tuchel sucht», klatscht die 62-jährige Fussball-Legende Beifall.
Auch Bayer-Trainer Xabi Alonso ist begeistert. «Er spielt eine sehr wichtige Rolle. Wenn wir diesen Spieler haben, ist es einfach besser, wie wir das Spiel kontrollieren», schwärmt der Spanier, der auf der Sechser-Position ja einst selbst gar nicht mal so schlecht war. «Vom ersten Tag an hat Granit diese Rolle angenommen. Wir sind damit zufrieden und glücklich. Er hat auch einen guten Einfluss auf die jüngeren Spieler und hilft ihnen, besser zu spielen.»
«Bei uns spricht niemand darüber»
Anhören tut sich das alles, als wäre die Saison schon zur Hälfte gespielt, als hätte Leverkusen die Bayern bereits abgehängt. Natürlich weit gefehlt – erst recht, wen man sich die beeindruckende Frühform von Bayern-Neuverpflichtung Harry Kane vor Augen hält.
Kein Wunder will Xhaka genau deshalb überhaupt nichts von einem möglichen Meistertitel hören. «Vielleicht hätte ich mit 19 noch anders geantwortet als jetzt mit 30 Jahren. Mit 30 antworte ich jetzt anders. Wir bekommen natürlich auch mit, was von aussen gesprochen wird. Aber ganz ehrlich, bei uns spricht niemand darüber. Wir schauen von Spiel zu Spiel, wir wissen, wo wir heute stehen. Wir wissen, dass wir schon sehr gute Sachen machen, aber wir wissen auch, dass wir noch Dinge verbessern müssen. Wir müssen das Training für Training und Spiel für Spiel nehmen und dann schauen wir nach 34 Spieltagen, wo wir stehen», lässt der Basler verlauten. Ganz im Stile eines erfahrenen Captains halt.
Spätestens am 15. September wird man sehen, ob die Qualität der Leverkusener auch tatsächlich für ein heisses Meisterrennen reicht. Dann kommt es für Xhaka und seine Leverkusener zum ersten grossen Showdown mit den Bayern – auswärts in der Allianz-Arena.