Hitzige Nachspielzeit Atlético und City wie im Wilden Westen – hat auch der unerfahrene Schiri eine Teilschuld?

SB10/SDA

13.4.2022 - 23:08

89. Minute: Felipe-Aktion an Foden löst wilde Tumulte aus

89. Minute: Felipe-Aktion an Foden löst wilde Tumulte aus

13.04.2022

Das Duell zwischen Atlético Madrid und Manchester City endete mit einer hitzigen Schlussphase, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Keystone-SDA, SB10/SDA

Manchester City geriet bei Atlético Madrid gehörig ins Schwitzen. Hätte Ilkay Gündogan nach einer halben Stunde statt an den Pfosten ins Tor getroffen, wäre der englische Meister wohl um die nervenaufreibende und überaus hektische, mit mehr als zehn Minuten Nachspielzeit gepfefferte Schlussphase herumgekommen.

Im ausverkauften Stadion Wanda Metropolitano grätschte Felipe in der 89. Minute  vor den heissblütigen Fans Phil Foden weg – und gab dem Stürmer noch einen Tritt mit. Der Engländer rollte darauf wieder auf den Rasen, was nun Stefan Savic erzürnte, der den City-Jungstar eigenhändig vom Platz schmiss.

Die Folge: Ein unübersichtliches Chaos, welches die angespannten Nerven aller Beteiligten offen legen liess. Lange nach den tumultartigen Szenen gab es für den Sünder Felipe noch eine Rote Karte, was wiederum für zusätzliche Aufregung sorgte. Nach der Partie fand das Chaos im Tunnel seine Fortsetzung. Sogar die Polizei musste einschreiten.

Im Champions-League-Studio bei blue Sport nimmt Schiedsrichter-Experte Urs Meier aber nicht nur die Spieler in die Pflicht für die unschönen Bilder.
«In solchen Situationen musst du als Schiedsrichter sofort etwas machen, sprich Karten ziehen», so Meier. «So lange er nicht Klarheit schafft und alles offen lässt, wollen beide Teams sich einen Vorteil verschaffen.»

Sein Fazit: «Das ist der grosse Unterschied zwischen einem Spiel einfach nur pfeifen oder leiten.» Für ihn hat auch die Unerfahrenheit des Unparteiischen – der Deutsche Daniel Siebert ist erst 37-jährig – dazu beigetragen. 

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