Ex-Luzern-Trainer Markus Babbel spricht mit blue Sport über den nicht gegebenen Penalty für Bayern gegen Arsenal, Dortmunds Herkulesaufgabe in der Champions League und Liverpools möglichen neuen Trainer.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Markus Babbel machte als Profi unter anderem 261 Spiele für Bayern München, 73 Partien für Liverpool und lief 51 Mal für die deutsche Nationalmannschaft auf.
- Im Gespräch mit blue Sport blickt der frühere FCL-Trainer auf die kuriose Penalty-Szene im Spiel zwischen Arsenal und Bayern (2:2) vom Dienstag zurück.
- Ausserdem spricht Babbel über den möglichen neuen Liverpool-Trainer Ruben Amorim und Dortmunds Aufgabe in der Königsklasse gegen Atlético Madrid.
Markus Babbel über ...
... den nicht gegebenen Penalty im Bayern-Spiel:
«Ich habe es im TV auch nicht wahrgenommen. Aber Fakt ist: Der Torwart spielt den Ball, nachdem das Spiel freigegeben ist, zum Verteidiger und dieser nimmt den Ball mit der Hand auf. Jetzt kann man darüber diskutieren, dass das keine grosse Geschichte ist. Ein Fehler, der mal passieren kann. Aber laut Regeltechnik ist es ein klarer Elfmeter für den FC Bayern.»
... die Tragweite des Fehlentscheids:
«Es ist natürlich extrem bitter für die Bayern, denn diese Spiele leben von Nuancen. Wenn dir dann so eine Möglichkeit genommen wird, ist es natürlich grob fahrlässig. Vor allem die Begründung des Schiedsrichters, es sei ein Kinderfehler gewesen und im Viertelfinal wolle er sowas nicht pfeifen ... Der Schiedsrichter darf sich da nicht darüberstellen, er muss die Regeln einhalten.»
... das fehlende Eingreifen des Schiedsrichters:
«Für das hat man ja einen Schiedsrichter, damit das Spiel durch ein gewisses Regelwerk stattfindet. Da hat sich auch der Schiri dranzuhalten, das hat er in dieser Situation nicht getan. Er hat es für sich selber als Lappalie abgetan. Dabei war es ein klarer Penalty. Es ist sehr ärgerlich für die Bayern.»
... seine Gedanken vor dem Rückspiel:
«Man hat gemerkt, dass Arsenal am Schluss froh war über das Unentschieden. Es ist natürlich ganz anders, mit einem Rückstand in ein Rückspiel zu gehen, als wenn es unentschieden steht. Es gibt ein komplett anderes Spiel, deswegen kann dieser Fehlentscheid den FC Bayern noch teuer zu stehen kommen.»
... das Duell Atlético gegen Dortmund:
«Das ist ein 50:50-Spiel. Ich sehe da keinen Favoriten. Atlético ist eine Truppe, die mit allen Wassern gewaschen ist. Mit Diego Simeone haben sie einen Trainer mit Kult-Status. Das wird keine leichte Aufgabe für Dortmund, sie müssen es schaffen, an ihre Leistungsgrenze zu kommen. Dann sehe ich schon Möglichkeiten, Atlético auszuschalten. Wenn sie die Topform nicht erreichen, sehe ich Atlético einen Tick vor den Dortmundern.»
... den nächsten Liverpool-Trainer:
«Auf der einen Seite ist es schwierig, eine Ikone zu beerben, die von den Fans absolut verehrt und geliebt wird. Auf der anderen Seite hat Jürgen Klopp den Verein nicht letztes Jahr verlassen, wo es nicht so gut lief. Er hat die Mannschaft umgebaut, das Mittelfeld komplett erneuert und es läuft sensationell. Klopp hat was Tolles hingestellt, so wird es für den neuen Trainer etwas einfacher, weil er etwas Funktionierendes da hat.»
... Ruben Amorim, der als Liverpool-Coach gehandelt wird:
«Was er bei Sporting leistet, ist grossartig. Zuvor war er in Braga und hat da auch tolle Arbeit abgeliefert. Liverpool wird sich schon ganz genau überlegen, wer Klopps Nachfolger sein soll. Die Wahl ist scheinbar auf Amorim gefallen, dementsprechend bin ich sehr gespannt, wie er mit dem grossen Erbe umgeht.»