Champions League Fünf Gründe, warum für YB auch gegen Europas Top-Teams etwas drin liegt

Von Jan Arnet

25.8.2021

YB gewinnt Spektakel-Spiel und steht in der Champions League

YB gewinnt Spektakel-Spiel und steht in der Champions League

3:2-Sieg im Hinspiel in Bern, 3:2-Sieg auch im Rückspiel in Budapest gegen Ferencvaros: Die Young Boys stehen zum zweiten Mal nach 2018 in der Gruppenphase der Champions League.

24.08.2021

YB qualifiziert sich zum zweiten Mal nach 2018 für die Champions League. Und hofft nun auf ein gutes Los. Dann liegt vielleicht sogar die K.o.-Phase drin. 

Von Jan Arnet

25.8.2021

Dabei sein ist alles. Das könnte es eigentlich immer heissen, wenn sich ein Schweizer Team für die Champions League qualifiziert. Denn allein finanziell ist es ein wahrer Segen: Mit Einnahmen von rund 25 Millionen Franken darf YB nun rechnen, dazu kommen Ticketeinnahmen und Punkteprämien. Doch YB hat durchaus das Zeug dazu, auch sportlich erfolgreich zu sein.

Hier sind fünf Gründe, warum die Berner in der Gruppenphase etwas reissen können.

Intakte Mannschaft

Nach dem vierten Meistertitel in Folge erwarteten nicht wenige, dass im Sommer in Bern ein Umbruch stattfinden wird. Zumal mit Gerardo Seoane auch der dreifache Meistercoach den Klub verliess. Doch es kam ganz anders: Kein einziger Stammspieler hat den Klub verlassen. Nicht einmal Top-Torjäger Jean-Pierre Nsame, was wohl auch an seiner Verletzung liegt.

Mit Jordan Siebatcheu konnte sogar ein weiterer Goalgetter verpflichtet werden, mit Alexandre Jankewitz zudem ein hoffnungsvolles Talent für die Zukunft. Mit Abgängen ist nach dem Einzug in die Champions League nun nicht mehr zu rechnen. Die Spieler können sich nun auf der grössten Bühne präsentieren und YB ist nach dem Geldsegen auch nicht auf Transfereinnahmen angewiesen.

Die Young Boys haben eine absolut intakte Mannschaft, die eingespielt ist. Nach dem Trainerwechsel braucht es natürlich auch etwas Zeit, bis die Automatismen greifen. Der erste Champions-League-Spieltag ist aber auch noch drei Wochen entfernt.



Hunger und Erfahrung

Den Bernern kommt zugute, dass Führungsspieler wie Christian Fassnacht, Nicolas Moumi Ngamaleu, Sandro Lauper, Michel Aebischer oder Jean-Pierre Nsame die Feuertaufe in der Königsklasse schon erlebt haben und eine gewisse Erfahrung mitbringen. Andere brennen regelrecht auf ihre ersten Champions-League-Spiele. Zu ihnen gehört neben zahlreichen jüngeren Spielern auch der derzeit verletzte Captain Fabian Lustenberger. Dieser Mix an Erfahrung und Hunger wird den Young Boys in ihrer zweiten Saison in der Königsklasse helfen.


In der Liga gefordert

Anders als in den letzten Jahren scheint es YB in dieser Saison in der Super League schwerer zu haben. Der FCZ ist hervorragend gestartet und vor allem der FC Basel scheint wieder ein ernstzunehmender Meisterkandidat zu sein. YB wird endlich wieder gefordert und spürt diesen Druck des Gewinnenmüssens. Ein weiterer Vorteil für die Berner im Hinblick auf die internationalen Spiele.



Fokus auf internationale Spiele 

Gewiss strebt man in Bern auch den nächsten Triumph in der Super League an, doch nach vier Meistertiteln darf der Fokus in diesem Jahr auch mehr auf der Champions League liegen. Der eine oder andere Schlüsselspieler könnte in der Liga auch mal geschont werden. Bei gutem Abschneiden im Europacup ist die Chance dann auch grösser, dass künftig wieder zwei Schweizer Teams in der Champions-League-Quali spielen können. Ohnehin ist der Kader der Berner auch in der Breite stark genug, um in der Super League auch mit dem zweiten Anzug bestehen zu können.


Hoffen auf etwas Losglück

Letztlich kommt es sicherlich auch auf das Los an. In der Saison 2018/19 blieb YB gegen Manchester United, Juventus und Valencia chancenlos und wurde Letzter, holte aber immerhin einen Sieg und ein Remis. Eine solche Hammergruppe droht den Bernern erneut, da sie wieder aus Topf 4 gezogen werden. So ist es möglich, dass YB in eine Gruppe mit Manchester City, PSG und Leipzig gelost wird.

Möglich ist aber auch, dass der Schweizer Meister gegen Sporting Lissabon, Sevilla und Zenit St. Petersburg spielen kann. Gewiss wäre ein Weiterkommen auch in dieser Gruppe eine Überraschung, aber durchaus realistisch. 

Verstecken muss sich YB in der Gruppenphase jedenfalls nicht. Welche Gegner den Bernern auch immer zugelost werden, das Minimalziel wird sein, auf den dritten Platz und damit in die Europa League zu kommen. blue Zoom überträgt die Auslosung am Donnerstag ab 18 Uhr live.