Union Berlin in der Krise Marcel Reif, muss sich Urs Fischer Sorgen um seinen Job machen?

Von Patrick Lämmle und Andreas Aeschbach

8.11.2023

Marcel Reif, muss sich Urs Fischer Sorgen um seinen Job machen?

Marcel Reif, muss sich Urs Fischer Sorgen um seinen Job machen?

Union Berlin hat zwölf Pflichtspiele in Serie verloren. Wird nun für Trainer Urs Fischer die Luft dünn oder ticken die Eisernen tatsächlich anders als der Grossteil der Konkurrenz? Eine Einschätzung von blue Sport Experte Marcel Reif.

06.11.2023

Union Berlin hat zwölf Pflichtspiele in Serie verloren. Wird nun für Trainer Urs Fischer die Luft dünn oder ticken die Eisernen tatsächlich anders als der Grossteil der Konkurrenz? Eine Einschätzung von blue Sport Experte Marcel Reif.

Von Patrick Lämmle und Andreas Aeschbach

8.11.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Union Berlin hat die letzten 12 Pflichtspiele allesamt verloren und so gerägt Trainer Urs Fischer immer mehr unter Druck.
  • Marcel Reif hegt Zweifel, dass Fischer wirklich eine Jobgarantie hat, will das aber auch nicht kategorisch ausschliessen.
  • Geht es nach Reif, so hat Fischer bei Union Berlin nur eine Zukunft, wenn der Verein bereit ist, mit ihm als Trainer abzusteigen. Ansonsten sei «ein Trainerwechsel in nächster Zeit unumgänglich».
  • Am Mittwoch wartet auf Union Berlin die nächste happige Prüfung. Das Team von Urs Fischer trifft in der Champions League auswärts auf Napoli (18.45 Uhr/blue Sport). Warum Reif diesbezüglich von einem «Luxusspiel» spricht, hörst du im Video oben.

Am Samstag verlässt Union Berlin den Platz als Verlierer – und das bereits zum 12. Mal in Folge. Beim 0:3 gegen Eintracht Frankfurt wirkt die Mannschaft von Urs Fischer komplett verunsichert.

Und die Aufgaben werden nicht einfacher. Am Mittwoch (18.45 Uhr/blue Sport) spielen die Eisernen in der Champions League auswärts gegen Napoli, ehe sie am Sonntag in der Bundesliga auswärts bei Leader Leverkusen antraben müssen. Es würde also nicht überraschen, wenn schon bald von 14 Pflichtspielniederlagen in Folge die Rede wäre.

So weit ist es zwar noch nicht, die Trainerfrage steht dennoch im Raum. Muss sich Urs Fischer Sorgen um seinen Job machen? «Er sagt ja immer, um ihn gehe es nicht, er macht sich gar keine Sorgen. Ihm geht es um den Klub. Und ja, um den Klub, oder sagen wir mal um die sportliche Wettbewerbsfähigkeit des Klubs, muss er sich schon längst Sorgen machen», bilanziert blue Sport Experte Marcel Reif und drückt den Daumen in die offene Wunde: «Wenn du zwölf Spiele nicht gewinnst, wenn du in der Tabelle so abrutschst, wenn du in der Champions League jedes Spiel verlierst, wenn du im Pokal rausfliegst, dann musst du dir Sorgen machen.»

Der Tatsache, dass Fischer jüngst von Klubpräsident Dirk Zingler quasi eine öffentlich geäusserte Jobgarantie erhalten hat, traut Reif noch nicht so ganz über den Weg: «Ich wage das ein bisschen zu bezweifeln. Es sei denn, bei Union ticken die Uhren dann doch anders.» Doch auch dahinter setzt Reif ein Fragezeichen, denn mit dem Einzug in die Champions League habe sich vieles verändert. So wurden auf die neue Saison hin etwa namhafte Spieler verpflichtet. «Ich habe mich gefragt, ist das wirklich noch der Union-Weg? […] Ihr holt euch einen Bonucci, einen Gosens, einen Volland … Das sind schon Namen, die da in die Kabine kommen und die Dinge verändern.»

Ein «Luxusspiel» für Union Berlin

Für Reif ist klar, dass «ein Trainerwechsel in nächster Zeit unumgänglich» ist, wenn die Vereinsverantwortlichen um jeden Preis den Abstieg verhindern wollen. Erst wenn er höre, dass die Berliner sagen, «wir steigen mit Urs Fischer ab und probieren wieder mit Urs Fischer aufzusteigen», glaube er, dass der Schweizer Trainer wirklich eine Jobgarantie habe.

Helfen würden Fischer in der aktuellen Lage letztlich vor allem Siege, am besten schon am Mittwoch gegen Napoli. Reif meint: «Ehrlich gesagt ist das unter den jetzigen Umständen ein Luxusspiel. Kein Mensch erwartet irgendwas von Union. Ich hoffe, dass sie sich anständig verkaufen, dass sie nicht auseinanderfallen bei Rückstand.» Mehr wage er sich gar nicht vorzustellen, denn Napoli sei einfach eine Klasse besser. Doch auch bei Reif stirbt die Hoffnung zuletzt, denn «manchmal passieren Wunderdinge».