Champions League Neues Sturmtrio bei den Reds: Verliert Firmino nach Jota-Gala seinen Stammplatz? 

SB10

4.11.2020

Der FC Liverpool befindet sich sowohl in der Premier League als auch in der Champions League auf Kurs. Zu verdanken haben sie ihren Lauf vor allem Neuzugang Diogo Jota, der den bisherigen Platzhirsch Roberto Firmino in den Hintergrund drängt.

Der englische Meister holte mit dem 5:0 bei Atalanta Bergamo den dritten Sieg im dritten Spiel der Gruppe D und könnte bereits im Rückspiel in drei Wochen das Weiterkommen perfekt machen. Diogo Jota erzielte gegen die inferioren Italiener gleich drei Treffer (16., 33. und 54. Minute).

Seine Tore zeugten zugleich von absoluter Sonderklasse: Beim Führungstor chippte er den Ball in grösster Bedrängnis aus spitzem Winkel am Torhüter vorbei. Bei seinem zweiten Geniestreich liess er den Gegenspieler dank einer geschickten Ballabnahme ins Leere laufen und schloss sofort ab, und Tor Nummer 3 erzielte er schlicht im Stile eines kaltblütigen Goalgetters. Nach 65 Minuten war der Arbeitstag für ihn beendet. 

Der Portugiese war damit im vierten Pflichtspiel in Serie der Matchwinner. Der Last-Minute-Einkauf, der erst am 19. September für gut 40 Millionen Euro aus Wolverhampton zu den Reds stiess, baute damit seine eindrückliche Bilanz in seinem neuen Team weiter aus. In 391 Spielminuten im Reds-Trikot buchte der 23-Jährige in der Meisterschaft und Champions League bereits sieben Tore.

Auf die Frage, ob es seine beste Phase in seiner Karriere sei, konstatiert Jota trocken: «Ich spiele in der mit Abstand besten Mannschaft meiner Karriere.»

Jota überstrahlt Firmino – Klopp in der Zwickmühle

Für Jota – er war notabene erst der fünfte Liverpool-Spieler, dem in der Champions League ein Hattrick gelang – kam ein gewisser Roberto Firminho ins Spiel. Dem (bisherigen) Stammspieler gelang bei seinem Kurzeinsatz kein Treffer mehr. Wenig überraschend, denn Tore schiessen gehört nicht zur Kernkompetenz des Brasilianers. Der 29-Jährige hat 2020 in der Premier League und in der Königsklasse in 2'532 Spielminuten fünf Tore erzielt. Kurzum: Ein Treffer weniger als sein neuer Konkurrent Jota.

Dies obwohl er jeweils vorderster Mann im Dreizack mit Sadio Mané und Mo Salah ist, die sich ebenfalls nicht zu schade sind, für ihren Nebenmann aufzulegen. Dafür rühmt Trainer Klopp stets seine Defensivarbeit. Für viele Experten wird das in Zukunft nicht mehr genügen. «Firmino steht nun in Liverpool unter grossem Druck», warnt Rio Ferdinand. Und Peter Crouch hält fest: «Wenn ich Firmino wäre, wäre ich nun sehr besorgt.»



«Es ist wichtig für uns, dass wir mehr als elf haben und heute Abend hat Diogo seine Form in einer unfassbaren Art genutzt und ein super, super Spiel gemacht – aber das sagt nichts über Bobby», meint Klopp. Das Luxusproblem im Sturm macht ihm keine Sorgen. «Gute Leistungen machen mir nie Kopfschmerzen.» 

Der Deutsche ergänzt: «Die Welt ist manchmal ein schlechter Ort, in dem Moment, in dem jemand glänzt, sprechen wir sofort von einem anderen Spieler. Er hat gefühlt ungefähr 500 Spiele hintereinander gespielt. Ohne Bobby Firmino wären wir nicht einmal in der Champions League. Er wird wieder im Team sein.»

Die Liverpool-Fans sehen in Jota hingegen bereits ihren neuen Helden. In den sozialen Medien wird die Wachablösung heraufbeschwört.


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