De Bruynes umstrittenes Tor Spanier schäumen nach Citys Ausgleich: «Das ist kriminell»

Von Martin Abgottspon

10.5.2023

Real Madrid – Manchester City 1:1

Real Madrid – Manchester City 1:1

UEFA Champions League, Halbfinal-Hinspiel, Saison 2022/23

09.05.2023

Manchester Citys Ausgleichstor beim Giganten-Duell gegen Real Madrid schlägt auch am Mittwoch noch hohe Wellen. Der Videoschiedsrichter wird von den Spaniern aufs Übelste verteufelt.

Von Martin Abgottspon

Mit einem herrlichen Distanzschuss lässt Kevin de Bruyne die City-Fans nach 67 Minuten über den Ausgleich im Halbfinal gegen Real Madrid jubeln. So gross die Freude bei den Engländern ist, so gross ist der Frust bei den Spaniern. Insbesondere bei Carlo Ancelotti. Der Real-Coach, der sich normalerweise nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt, reklamiert so heftig beim Schiedsrichter, dass der 63-Jährige eine seiner ganz seltenen Gelben Karten sieht.

Der Grund für Ancelottis Ausbruch: Bernardo Silva rettet den Ball in der Entstehung des Ausgleichstreffers (rund 20 Sekunden vor dem Tor) an der Seitenlinie. Während Schiedsrichter Dias die Partie weiterlaufen lässt, sieht der Real-Coach den Ball im Aus. Eine 3D-Analyse von «beIN SPORTS» bestätigt Ancelottis Vermutung. Und der Italiener ärgert sich an der Pressekonferenz nach dem Spiel: «Der war draussen. Das sage nicht ich, das sagt die Technologie. Ich verstehe nicht, warum der VAR das nicht überprüft hat. Der Schiedsrichter hat heute Abend auf viele Dinge nicht geachtet.»

Auch Wenger versteht den VAR-Entscheid nicht

Die spanischen Medien blasen am Mittwoch ins selbe Horn. Von einem «Skandal» ist die Rede, während der VAR einmal mehr Schimpf und Schande über sich ergehen lassen muss. «Absolut kriminell, dass dieser Treffer zählt. Und das in einem so wichtigen Spiel», schreibt «El» auf Twitter.

Die Klagen der Spanier sind verständlich. Die Aufnahmen zeigen klar, dass der Ball in der Entstehung über der Linie war. Auch der frühere Arsenal-Coach und heutige TV-Experte Arsène Wenger versteht nicht, wieso der VAR nicht eingeschritten ist: «Bei solchen Situationen muss eingegriffen werden. Sie sind entweder nicht weit genug zurückgegangen, um zu prüfen, ob der Ball draussen war – oder sie waren nicht in der Lage zu prüfen, ob der Ball draussen war», sagt er bei seiner Analyse bei «beIN SPORTS».

Schiedsrichterin Unkel erklärt den Vorfall

Ganz so klar scheint der Fall dann aber doch nicht. Christina Unkel, Schiedsrichterin und Regelexpertin bei CBS Sport erklärt: «Gemäss VAR-Protokoll ist alles korrekt verlaufen. Zwischen besagter Silva-Szene hat Real Madrid den Ball zwischenzeitlich gewonnen und selber wieder verloren. Somit handelt es sich um eine neue Spielphase, weshalb der Videoassistent die Szene an der Seitenlinie nicht überprüfen musste.»

Madrid-Fans wird das wenig trösten, doch sie müssen den Entscheid so hinnehmen. Immerhin sind die Chancen auf den Final-Einzug auch so noch vollkommen intakt. Gewinner des Abends ist aber eindeutig ein Meme, das so nicht zum ersten Mal die Runde in den sozialen Medien macht.

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