Harry Kane trifft in der 95. Minute zum 2:1 für Tottenham Hotspur gegen Sporting Lissabon. Der VAR und Schiedsrichter entscheiden allerdings auf Offside. Zu viel für Trainer Antonio Conte, der danach noch die Rote Karte sieht.
Antonio Conte konnte sich nicht mehr beruhigen. «Der Video-Assistent richtet viel Schaden an», polterte der 53-Jährige nach dem aberkannten Siegtreffer seiner Mannschaft in der Champions League gegen Sporting Lissabon. «Es gibt viel Ungerechtigkeit.»
Eigentlich hatte Englands Nationalspieler Harry Kane die Spurs in der fünften Minute der Nachspielzeit ins Achtelfinal geschossen, dann meldete sich Video-Assistent Pol van Boekel. Nach fünf Minuten Zeitlupenstudium fiel die Entscheidung: Der Torjäger stand hauchdünn im Abseits, Schiedsrichter Danny Makkelie nahm das Tor zurück und zeigte Conte wegen Meckerns noch die Rote Karte.
«Ich möchte sehen, ob er in einem anderen Stadion einer grossen Mannschaft bereit ist, diese Art von Tor zurückzunehmen. Ich würde das gerne wissen», ätzte Conte in Richtung des niederländischen Schiedsrichters und schimpfte: «Ich mag diese Art von Situation nicht. Ich sehe keine positiven Dinge.»
Hätte der Treffer von Kane gezählt, wäre Tottenham in der hoch spannenden Gruppe von Eintracht Frankfurt bereits im Achtelfinal der Königsklasse. So muss der Premier-League-Club am Dienstag bei Olympique Marseille zumindest noch einen Punkt holen. «Ich weiss nicht, warum wir jetzt noch etwas holen müssen», sagte Conte. «Wir haben eigentlich verdient gewonnen. Aber wir wissen, was passiert ist.»
Seine Mannschaft war am Mittwochabend allerdings erst nach dem Seitenwechsel richtig im Spiel. Der Engländer Marcus Edwards, der in der Jugend lange für die Spurs aktiv war, traf zum 0:1 für Sporting. Rodrigo Bentancur glich für die Londoner zehn Minuten vor dem Ende aus. «Wir haben alles in der eigenen Hand», sagte Tottenhams Verteidiger Matt Doherty.