Champions League Tuchel schildert das Aus bei PSG: «Dann bin ich aufgestanden und gegangen»

lbe

6.4.2021

Längst bei Chelsea angeheuert, spricht Thomas Tuchel erstmals über sein Aus bei PSG.
Längst bei Chelsea angeheuert, spricht Thomas Tuchel erstmals über sein Aus bei PSG.
Bild: Keystone

Eine Pleite gegen den Tabellenvorletzten und angebliche Differenzen unter den eigenen Spielern – vor dem Champios-League-Viertelfinal herrscht beim FC Chelsea Aufruhr. Erste Kritik gibt es auch für Neo-Trainer Tuchel, der erstmals über sein Aus bei Paris Saint-Germain spricht.

Seit etwas mehr als zwei Monaten steht Thomas Tuchel beim FC Chelsea an der Seitenlinie und weist nach 14 Spielen mit den «Blues» eine makellose Bilanz auf. Wettbewerbsübergreifend bleibt der Neo-Trainer ohne eine einzige Niederlage und kassiert in dieser Zeit nur zwei Gegentore – der Start ist definitiv geglückt. Die Auszeichnung zum Trainer des Monats im März ist der verdiente und logische Lohn für Tuchel.



Am vergangenen Samstag aber werden Tuchel und Co. arg ausgebremst. Gegen den Vorletzten West Bromwich Albion setzt es zuhause eine nicht für möglich gehaltene 2:5-Pleite ab – und schon dreht der Wind. «Das ist eine Lektion für Thomas Tuchel. Das ist nicht die Bundesliga. Das hier ist die Premier League», kritisiert beispielsweise Vereinslegende Joe Cole. Zudem sorgt tags darauf ein angeblicher Zwischenfall im Training zwischen Verteidiger Rüdiger und Torwart Kepa zusätzlich für Unruhe.

«Wir dürfen jetzt nicht unsere Nerven verlieren», fordert Trainer Tuchel bereits nach seiner ersten Niederlage als Chelsea-Coach am Samstag. Und der Deutsche weiss, von was er spricht. Erst im Dezember muss er die Schnelllebigkeit des Fussball-Business am eigenen Leib erfahren. Bei Paris Saint-Germain wird er nur Stunden nach einem 4:0-Sieg über Strassburg entlassen – am Tag vor Weihnachten.



«Dann bin ich aufgestanden und gegangen»

Am Osterwochenende äussert sich Tuchel erstmals über das plötzliche Aus in der französischen Hauptstadt. «Am 22. am Abend habe ich es zum ersten Mal gefühlt bei einem Gespräch mit dem Sportdirektor. Am 23. habe ich gefühlt, dass es eine Möglichkeit sein kann, aber es hat sich nicht real angefühlt», blickt der 47-Jährige zurück. «Dann haben wir 4:0 gewonnen und dann haben wir ein Gespräch gehabt das nur zwei Minuten gedauert hat. Dann bin ich aufgestanden und habe gesagt, er soll das klären, und bin gegangen.»

Tuchel macht sich sogleich aus dem Staub. «Wir haben unser Büro leergemacht und sind durch die Nacht nach Hause gefahren, um Weihnachten zu feiern», erzählt Tuchel. Rund einen Monat später nimmt er sich mit Chelsea bereits der nächsten Aufgabe an – ausserplanmässig. «Es war nicht der Plan, in das nächste Abenteuer reinzuspringen.»

Und doch läuft es in London bisher wie geschmiert. «Die Struktur hier passt perfekt zu mir. Wir haben eine Unterstützung auf allen Ebenen, die sehr aussergewöhnlich ist und mich fast sprachlos macht», schwärmt der neue Chelsea-Chef, der seine Kritiker am Mittwoch im Duell mit dem FC Porto erneut verstummen lassen will. «blue Sport» zeigt das Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals ab 20 Uhr live.

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