Im rein italienischen Viertelfinal-Duell setzt sich Meister Milan gegen den designierten Meister Napoli durch. Beim aktuellen Tabellenführer hadert man nach dem Champions-League-Aus mit einem ausbleibenden Pfiff.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Napoli scheitert im Viertelfinal der Champions League an Milan.
- Im Rückspiel, das 1:1 endet, verschiessen beide Teams einen Penalty.
- Napoli hätte wohl schon vor dem Fehlschuss von Kvaratskhelia einen Elfmeter erhalten müssen. Schiedsrichter und VAR aber entscheiden anders.
In der Serie A weist Napoli bei noch acht ausstehenden Partien einen komfortablen Vorsprung von 14 Zählern auf den ersten Verfolger auf und steht kurz vor dem ersten Meistertitel seit 1990. In der Champions League dagegen müssen die Neapolitaner die Segel im Viertelfinal streichen – ausgerechnet gegen Liga-Konkurrent Milan, der in der heimischen Meisterschaft 22 Punkte weniger gesammelt hat.
Die Rossoneri setzen sich nach Hin- und Rückspiel mit dem Gesamtskore von 2:1 durch. Es hätte auch anders kommen können. Denn im Rückspiel wird der kurz zuvor eingewechselte Hirving Lozano in der 36. Minute im Milan-Strafraum von Gegenspieler Rafael Leão unsanft von den Beinen geholt. Die Pfeife von Schiedsrichter Szymon Marciniak bleibt trotz Napoli-Protesten stumm, bevor sich der Videoschiedsrichter einschaltet und den Penalty-Check vornimmt.
Ein klarer Fall – zumindest für Urs Meier
Doch Marciniak wird in der Folge nicht vor den Bildschirm gebeten. Ohne dass sich der Pole die Szene noch einmal selbst ansieht, entscheidet der VAR in Eigenregie, den Penalty nicht zu geben – zum Unverständnis von Schiri-Experte Urs Meier.
«Der VAR hat die Bilder anscheinend nicht richtig interpretiert. Leão trifft zuerst den Fuss und dann den Ball – also ein klarer Elfmeter. Da gibt es eigentlich keine zwei Meinungen», macht Meier im Champions-League-Studio von blue Sport klar. «Wenn er diese Bilder sieht, dann muss er anders entscheiden.»
Marciniak aber bekommt die entsprechenden Bilder eben nicht zu sehen. Und Meier vermutet, dass dem Unparteiischen der unterlaufene Fehler bereits in der Pause bewusst wird. «Wie er aufs Feld kam in der zweiten Halbzeit, man hat es an der Körpersprache gesehen, er wusste es. Marciniak hatte nicht die Leichtigkeit, die er normalerweise hat», sagt der 64-Jährige.
Die nötige Leichtigkeit fehlt an diesem Abend aber auch der Mannschaft von Luciano Spalletti. Denn gut zehn Minuten vor dem Abpfiff zeigt Marciniak nach einem Handspiel von Milans Tomori doch noch auf den Punkt. Shootingstar Khvicha Kvaratskhelia scheitert allerdings am überragenden Goalie Mike Maignan, der Milan mit seinen Paraden erstmals seit 2007 in den Halbfinal der Königsklasse führt.