Kommentar Rekordnacht in Bern: Dieser Overtime-Modus sorgt für Frust bei den Fans

Martina Baltisberger

15.3.2019

Der SC Bern verliert das dritte Spiel gegen Genf Servette nach 95 Minuten. Viele Zuschauer haben die Niederlage jedoch nicht live mitbekommen. Schade.

Mit jeder Minute, die das Spiel länger dauert, verschwinden auch die Zuschauer. Als Johan Fransson Genf zum Sieg in der 96. Minute schiesst, sind viele freie Plätze zu sehen. Es ist schliesslich kurz vor Mitternacht an einem Donnerstagabend. Die meisten Fans oder freiwilligen Helfer müssen am nächsten Tag wieder zur Arbeit oder sind wegen des öffentlichen Verkehrs gezwungen, die Heimreise anzutreten. 



Der «Sudden Death»-Modus, der letzte Saison eingeführt wurde, soll faireres Eishockey versprechen, da es zu keinem Penaltyschiessen mehr kommt. Aber ist es das wirklich? Die Verlängerungen werden normal mit 5 gegen 5 Spielern weitergeführt und es gibt eine übliche 18-minütige Pause dazwischen. Bis das «Golden Goal» fällt.

Wie man im Spiel Bern gegen Genf gesehen hat, sinkt mit jeder Minute nicht nur die Zuschauerzahl, sondern auch das Niveau. Ein richtiges Forechecking ist kaum mehr vorhanden. Man rennt nur noch, damit es endlich aufhört. 

So steigt auch die Verletzungsgefahr mit jeder Minute. Für die Spieler ist dies eine zusätzliche Belastung, da die Konzentration immer mehr nachlässt. «Unser Medical Team war vorbereitet», sagt Ramon Untersander zu «Blick». «Wir hatten genügend Möglichkeiten, um Energie zu uns zu nehmen. Einige assen Nüsse.»

Immerhin. Trotzdem bleibt die Frage: Ist das ganze Overtime-«Spektakel» wirklich konsumentenfreundlich?

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