Eishockey René Fasel: «WM 2026 in der Schweiz gut möglich»

tbz

7.5.2020


Der Präsident der internationalen Eishockey-Föderation glaubt, dass sich die Schweiz nach der Absage 2020 gute Hoffnungen auf die WM 2026 machen darf. Ein möglicher Abtausch mit Russland im Jahr 2023 müsste intensiv besprochen werden und sei alles andere als beschlossene Sache.

Heute Freitag wäre der Anpfiff zur Hockey-WM in der Schweiz. Natürlich machte der Coronavirus diese Pläne bereits vor Wochen zunichte, trotzdem sitzt der Schmerz bei den Akteuren und Verantwortlichen immer noch tief.

«Es wäre ein riesiges Spektakel geworden. Unsere Fans sind unglaublich und in unserem Land wäre das noch extremer gewesen», meint ein wehmütiger Christian Wohlwend im Boxplay Spezial bei Teleclub. Bis ins Fernsehstudio ist der Virus zu spüren, der HCD-Headcoach ist durch eine Glasscheibe von Moderator Stefan Eggli getrennt. Die restlichen Teilnehmer des Eishockey-Talks werden per Video-Call zugeschalten.

So auch Nati-Coach Patrick Fischer, welcher der Weltmeisterschaft im eigenen Land genauso nachtrauert: «Wir haben uns logischerweise alle sehr gefreut. Als die Absage kam, war eine Leere da. Ich wollte es gar nicht glauben. So ist das Leben manchmal.»



Keine Bewerbung 2021 – Gespräche mit Russland für 2023?

Kommt die Hockey-WM noch in die Schweiz? Es wurde viel spekuliert, ob dies möglicherweise bereits in einem Jahr der Fall sein könnte. Nun ist aber klar: Die Schweiz bewirbt sich nicht für eine Austragung 2021. Die ökonomischen Risiken aufgrund des Coronavirus sind schlicht zu gross. Für René Fasel, Präsident der internationalen Eishockey-Föderation, ist das ein richtiger Entscheid: «Ich glaube das Risiko wäre doch relativ gross gewesen. Man weiss ja nicht, wie das nächstes Jahr aussieht.»

Ein zusätzliches Problem hätte die Versicherung einer solchen Veranstaltung dargestellt. «Mit der Versicherung konnten wir keinen Weg finden, dass sie diesen Event nächstes Jahr versichern. Deshalb war das Risiko zu gross und es ist ein guter Entscheid», so Fasel weiter.

Es wird viel darüber nachgedacht, dass die Schweiz die WM bereits 2023 durchführen könnte. Der Grund dafür ist eine Dopingsperre gegen den eigentlichen Gastgeber Russland, die ein Veranstaltungsverbot bis 2023 vorsieht. Gemäss Fasel aber kein einfaches Unternehmen: «Nein, das ist noch nicht gemacht. Man müsste das gut durchstudieren, man müsste mit den Russen reden. Der Entscheid des Sportgerichts aus Lausanne erwarten wir in diesem Sommer.»



Gute Chancen auf die WM 2026

2026 dürfe sich die Schweiz aber gute Chancen auf eine Durchführung der Weltmeisterschaft ausrechnen. «Wenn die Schweiz im Jahr 2026 kandidiert, dann bestünde die Möglichkeit ganz sicher, dass die Schweiz die Organisation für diese WM bekommen würde», erklärt Fasel.

Die Chancen seien auch deshalb so gut, weil 2026 die Olympischen Winterspiele in Mailand stattfinden. «Da interessieren sich die grossen (Länder) meistens nicht für eine Organisation der WM. Es wäre normal, dass die Schweiz dran kommt. Das letzte Mal war 2009.»

Das Boxplay Spezial in voller Länge



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