Der EV Zug steht nach dem 5:2 gegen Lausanne als erster Playoff-Finalist fest. Auch ihre Gegner überrascht die Konstanz, mit der sich die Zuger durch die Playoffs pflügen.
Nach dem HC Lugano, der in den Viertelfinals gegen Zug ohne Sieg geblieben war, hatte in den Halbfinals auch Lausanne der Offensivpower der Zuger nicht genügend entgegenzusetzen. Nur einen Sieg konnten sich die Waadtländer in der Best-of-7-Serie gutschreiben lassen. «Zug war über die ganze Serie gesehen die bessere Mannschaft», gab der frühere EVZ und heutige Lausanne-Verteidiger Robin Grossmann im Interview mit dem TV-Sender SRF unumwunden zu. «Sie haben Fehler bei uns erzwungen, weshalb ich ihnen ein Kompliment machen muss.»
Auch im letzten Halbfinal-Vergleich machte das Team von Dan Tangnes den Waadtländern mit hohem Pressing das Leben schwer. Die ersten drei Treffer erzielte Zug nach Missgeschicken der Gäste. «Wir haben uns ein paar Mal zu oft in den Fuss geschossen», bilanzierte Lausanne-Coach Ville Peltonen. Was Peltonen andeutete, sprach Grossmann deutlich aus: «Solche Eigenfehler dürfen auf diesem Niveau nicht passieren.»
Lausannes Versuch, den EV Zug aus einer gesicherten Defensive mit raschen Gegenstössen zu überraschen, ging aufgrund dieser Fehler nie nachhaltig auf. Zug war zu konstant, um sich vom Defensivkonzept der Waadtländer verunsichern zu lassen. «Am Anfang hatten wir etwas Mühe mit ihrem defensiven Hockey. Je länger die Serie aber dauerte, desto besser kamen wir ins Spiel», sagte Zugs Sven Senteler, der mit zwei Treffern grossen Anteil am 5:2-Sieg hatte.
Zudem hinterliess der Qualifikationszweite den frischeren Eindruck als Lausanne, das sich in den Playoff-Viertelfinals gegen die SCL Tigers in der Serie zu einem 4:3 hatte mühen müssen. «Die Serie gegen Langnau hat uns viel Kraft gekostet», sagte etwa Etienne Froidevaux. Dies habe sich auch an den vielen kleinen Fehler erkennen lassen, so der 30-Jährige.
Noch offen ist die Frage, ob den Zugern ab Donnerstag im Final Qualifikationssieger Bern oder der EHC Biel gegenüberstehen wird. Dank einem 2:0-Auswärtssieg in Bern haben die Bieler die Nase in der Serie mit 3:2 Siegen wieder vorn. Biel hat auf die beiden Niederlagen zuletzt reagieren können. «Wir haben aus dem letzten Jahr gelernt und sind ruhig geblieben», sagte Samuel Kreis. Sie hätten die Fehler aus dem 2:6 daheim respektive 2:5 in Bern korrigiert und entsprechende Lehren gezogen.