Die Schweiz bestreitet am Donnerstag in Herisau und am Freitag in Olten zwei Partien gegen Deutschland. Beide Nationen treten mit Perspektivspielern an.
Während bei den Schweizern drei Akteure Jahrgang 1995 aufweisen, ist bei den Deutschen der älteste Spieler gerade erst 24 Jahre alt geworden. Schon vor einem Jahr hatten die beiden Länder so genannte «Prospect Games» ausgetragen – damals gewannen beide Teams je einmal.
Gab es keine Überlegungen, aufgrund der Heim-WM den Termin im Februar diesmal anders zu nutzen? «Wir haben in der WM-Vorbereitung genug Zeit, den WM-Kitt und die beste Mannschaft hinzubringen», sagte Nationaltrainer Patrick Fischer. «Diese Woche ist enorm wichtig für uns. Wir müssen Spieler weiterentwickeln, egal ob die WM zu Hause oder auswärts stattfindet.»
Acht Neulinge
Vor einem Jahr hatte Fischer 13 Neulinge aufgeboten, diesmal sind es mit Livio Stadler, Sven Leuenberger, Yannick Zehnder (alle Zug), Gilian Kohler, Valentin Nussbaumer (beide Biel), Justin Sigrist, Axel Simic (beide ZSC Lions) und Sven Jung (Davos) deren acht. «Wir haben jedes Jahr viele Neulinge, weil wir über viele gute Spieler verfügen», begründete Fischer. Für Kohler und Nussbaumer, die über die Jahreswende an der U20-WM aufliefen, ist es ein «kleines Goody als Motivation.»
Den grössten Nutzen in dieser Woche sieht Fischer darin, dass «wir die Spieler kennenlernen und sie uns sowie das System.» Es mache vieles einfacher, wenn sie vor der ersten WM-Teilnahme schon 15 bis 20 Mal bei ihnen gewesen seien. «Es sind alles hervorragende Eishockeyspieler, die erfolgreiche Karrieren in den Junioren-Nationalteams hinter sich haben. Nun gilt es, den nächsten Schritt zu machen.»
«Viele Spieler kämpfen um Positionen im Team»
Es ist allerdings durchaus möglich, dass es solche gibt, die es schon in diesem Jahr an die WM schaffen. Aus dem letztjährigen Prospect Team gelang dies dem 19-jährigen Bieler Verteidiger Janis Moser, der diesmal im Februar eine Pause erhält. Auch Ambris Stürmer Marco Müller wäre an der WM dabei gewesen, hätte er sich nicht kurz zuvor den Finger gebrochen. «Viele Spieler kämpfen um Positionen im Team, insofern entscheidet die Form im April und Mai», betonte Fischer. Entscheidend wird auch sein, wie viele aus der NHL dazustossen. Fischer wird Ende Februar zusammen mit Assistent Tommy Albelin und Nationalmannschafts-Direktor Lars Weibel nach Nordamerika reisen, um zu schauen, wie der Stand der Dinge ist.
«Das Wichtigste ist, dass sich keiner verletzt»
Vorerst aber gilt der Fokus den Partien gegen Deutschland, soll doch in diesen der positive Weg fortgesetzt werden. Die Schweizer gewannen sowohl den Deutschland Cup im November in Krefeld als auch das Heim-Turnier im Dezember in Visp, wo im Final Russland gleich 8:2 bezwungen wurde. «Das hilft uns ganz klar», sagte Fischer zu den erfreulichen Resultaten. «Wir sind ständig auf der Suche, uns zu verbessern. Wir probierten in Deutschland taktisch ein paar Sachen aus, die sehr gut funktionierten. In Visp gelang die Bestätigung. Das gibt Vertrauen, wir sind weiter gewachsen. Es hilft immer zu wissen, dass wir gewinnen können.»
In den Partien gegen die Deutschen, die ebenfalls das Ziel haben, die Top-Nationen noch mehr herauszufordern, erwartet er auf beiden Seiten eine hohe Intensität. Von seinen Spielern verlangt er, «sich zu zeigen und mutig zu spielen, damit wir auch nach dieser Woche ein gutes Gefühl haben. Das Wichtigste ist aber, dass sich keiner verletzt».