Strellers Sonderlob «Dank Xhaka und Shaqiri wurde die Schweiz zum Spitzenteam»

Von Roman Müller & Martin Abgottspon

12.10.2023

Streller: «Dank Xhaka und Shaqiri wurde die Schweiz zum Spitzenteam»

Streller: «Dank Xhaka und Shaqiri wurde die Schweiz zum Spitzenteam»

Marco Streller adelt den designierten Rekord-Nationalspieler Granit Xhaka sowie den dicht hinter ihm folgenden Xherdan Shaqiri.

12.10.2023

Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri kommen zusammen weit über 200 Einsätze für die Schweizer Nati. Gemäss blue Sport Experte Marco Streller sind die beiden ein zentraler Bestandteil für die jüngsten Erfolge der Nationalmannschaft.

Von Roman Müller & Martin Abgottspon

12.10.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri werden in diesem Jahr voraussichtlich beide die Rekordmarke von Heinz Hermann an Nati-Einsätzen knacken.
  • Für blue Sport Experte Marco Streller sind die beiden massgeblich für die Erfolge der Nati verantwortlich.
  • Bei beiden sieht Streller auch über die Euro in Deutschland hinaus die Chance, weiterhin in der Nationalmannschaft aktiv zu sein.

Am Sonntag wird Granit Xhaka (31) beim Duell mit Belarus aller Voraussicht nach den Rekord bezüglich Anzahl Natispiele von Heinz Hermann knacken. Es wird der 118. Auftritt des Leverkusen-Spielers im Schweizer Dress sein. Eine mehr als beeindruckende Marke, wie auch blue Sport Experte Marco Streller festhält: «Das zeigt, wie wenig er verletzt war, aber auch, wie konstant hoch seine Leistungen waren. Es zeigt aber auch, wie wichtig er für diese Mannschaft und eine ganze Ära war.»

Seit Xhakas Nati-Debüt im Jahr 2011 hat sich die Schweiz nur einmal nicht für ein grosses Turnier qualifiziert – die Euro 2012 in Polen und der Ukraine hat die Nati verpasst. Ansonsten stiess die Schweiz an den letzten drei Weltmeisterschaften jeweils in den Achtelfinal vor, an der Euro 2021 scheiterte das Team sogar erst im Viertelfinal im Penaltyschiessen gegen Spanien.

Voran mit entschlossenem Mut und dem Herz auf der Zunge

Granit Xhaka hatte massgeblich Anteil an diesen Erfolgen. Schon früh übernahm er die Rolle des Leaders. Er riss seine Mitspieler mit und formte die Mannschaft immer wieder zu einem verschworenen Haufen zusammen. Hinzu kommen sein Mut und die Tatsache, dass er das Herz auch mal auf der Zunge trägt, wie Streller anmerkt. 

Ein Fakt, der erst kürzlich auch mal wieder für Schlagzeilen gesorgt hat. Nach seiner öffentlichen Kritik in die Richtung von Murat Yakin kochten die Emotionen kurz hoch. Mittlerweile haben sich die beiden aber längst ausgesprochen und alles ist wieder im Lot. Genau das zeichnet Xhaka eben auch aus.

Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka haben schon viel erlebt.
Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka haben schon viel erlebt.

Zwei, die polarisieren und den Unterschied machen

So wie er als Anführer voranschreitet, stellt er sich auch in den Dienst der Mannschaft. Für keine Aufgabe ist er sich zu schade und zusammen mit Xherdan Shaqiri (32) bringt er so viel Routine auf den Platz, dass das Team auch in den hitzigsten Momenten einen kühlen Kopf bewahrt.

«Die beiden haben schon in so jungen Jahren so viel Verantwortung übernommen. Beide polarisieren. Jedes Mal, wenn es nicht läuft, sind sie schuld, was ich ganz schlimm finde», führt Streller aus. «Auf der anderen Seite sorgen die beiden eben oft auch für den entscheidenden Unterschied, weshalb die Schweiz in den letzten Jahren ein Spitzenteam wurde.»

Wie weiter nach der EM in Deutschland?

Shaqiri hat insgesamt nur ein Länderspiel weniger absolviert als Xhaka. Auch er wird bis zur Euro aller Voraussicht nach den Rekordwert von Heinz Hermann überboten haben. Doch wie geht es nach der EM in Deutschland für die beiden weiter? Könnte das Turnier vielleicht der letzte Höhepunkt für die beiden bedeuten? Immerhin sind die beiden inzwischen auch schon über 30 Jahre alt.

«Bei Shaqiri stellt sich die Frage, wie seine Karriere in den USA weitergeht. Im Hinblick auf die Nationalmannschaft würde es ihm vielleicht auch ganz guttun, wieder in Europa zu spielen», so die Einschätzung von Marco Streller. «Und Xhaka spielt schon seit Jahren in der Form seines Lebens. Bei Leverkusen war er nun das entscheidende Puzzleteil, wieso der Klub so gut dasteht. Vielleicht ist es nicht mal seine letzte Adresse und so gesehen ist er auch in naher Zukunft nicht aus der Nati wegzudenken.»

Fringer über Xhaka-Situation: «Viel schlimmer sind ‹Stinkstiefel›»

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