Omeragic nach der 2:6-Schlappe gegen PSG «Ich habe nicht von Mbappé geträumt…»

Von Michael Wegmann, La Manga

19.3.2024

Nati-Rückkehrer Omeragic: «Ich habe eine sehr schwierige Zeit gehabt»

Nati-Rückkehrer Omeragic: «Ich habe eine sehr schwierige Zeit gehabt»

19.03.2024

Am Dienstag reden im Nati-Camp Yakins Neue: Kutesa erklärt das Servette-Hoch, Sierro seine Rollen bei Toulouse und der Nati und Omeragic spricht übers Treffen mit Superstar Mbappé am Wochenende.

Von Michael Wegmann, La Manga

Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen

  • Dieses Trio schnuppert erstmals unter Murat Yakin Nati-Luft: Servette-Rakete Kutesa, Toulouse-Captain Sierro und das einstige Jahrzehnt-Talent Omeragic.
  • Alle drei rücken mit viel Selbstvertrauen, aber auch einer grossen Portion Demut an.
  • «Ich habe grossen Respekt vor Spielern, die mit der Schweiz Geschichte geschrieben haben. Wie Xhaka oder Shaqiri», sagt zum Beispiel Sierro.

Dereck Kutesa, Vincent Sierro und Becir Omeragic haben gerade eben ihr erstes Training unter Murat Yakin in der Nati absolviert. Kutesa und Sierro sind erstmals überhaupt im Kreis der A-Nati. Servette-Stürmer Kutesa hat sich mit starken Auftritten in der Liga und auch auf europäischer Ebene empfohlen. Ganz überraschend bieten er und seine Kollegen die Stirn im Meisterrennen. «Wir haben viel Selbstvertrauen und viele Spieler, die schon lange zusammenspielen», nennt Kutesa die Gründe für den Höhenflug. Auf die Meisterfrage sagt er: «Wir nehmen Spiel für Spiel…» und lacht sich fast schlapp, ob seiner Floskel. Für den 26-Jährigen spricht sein Tempo, seine Unbeschwertheit.

Sierro kommt als Captain bei Ligue-1-Klub Toulouse in den Kreis der Nati. Mit 28 ein Spätberufener. Auf die Frage, ob er überhaupt noch mit einem Aufgebot gerechnet habe, schmunzelt er. «Mit 28 bin ich zwar nicht mehr der Jüngste, aber im besten Fussballalter. Die Nati war immer ein Traum, dafür habe ich hart gearbeitet.» Wenn er sehe, wie viele Fussballer noch mit 35 oder 36 spielen würden, hätte er noch viel Zeit. «Ich habe noch viele Jahre als Spieler vor mir. Ich ernähre mich gesund, schaue auf meinen Körper.»

Sierro: «Ich kann viel von Xhaka lernen»

Captain und Dirigent bei Toulouse, hier der Neuling. Wie geht er diese Aufgabe an? Mit einer Mischung aus Demut und Selbstvertrauen. «Ich habe grossen Respekt vor Spielern, die mit der Schweiz Geschichte geschrieben haben. Wie Xhaka oder Shaqiri. Von ihnen kann ich sicher viel lernen. Dennoch will ich aber meine Persönlichkeit miteinbringen. Ich rede viel auf dem Platz, und das will ich auch hier tun.»

Nati-Neuling Sierro: «Ich weiss, dass andere Spieler vor mir sind»

Nati-Neuling Sierro: «Ich weiss, dass andere Spieler vor mir sind»

19.03.2024

Omeragic ist zwar jünger als Sierro und Kutesa, für ihn ist es aber eine Rückkehr. Unter Yakin-Vorgänger Vladimir Petkovic hat er im Oktober 2020 debütiert, da spielte er beim FCZ und war gerade einmal 18. Jetzt ist der Frühreife zurück, nach fast dreijähriger Absenz. «Ich bin sehr glücklich, wieder hier zu sein. Es ist top, dass ich mit einigen von den besten Verteidigern der Welt spielen und trainieren kann. Ich kann sicher viel profitieren.» Vor allem mit Champions-League-Sieger und ManCity-Star Manuel Akanji wolle er sich unterhalten, sagt Omeragic, das dürfte sehr lehrreich für ihn sein, denkt der 22-Jährige, der sich bei Montpellier in der Ligue 1 auf Anhieb durchsetzen konnte.

Omeragic: «Wollte zu einem Klub, der auf mich setzt»

Lehrreich war auch die 2:6-Schlappe am Wochenende gegen Paris Saint-Germain. Mega-Star Kylian Mbappé hat ihm und seinen Kollegen gleich drei Tore eingeschenkt. «Vor allem in der zweiten Halbzeit kam da unglaublich viel Tempo und Wucht auf uns zu, es war sehr schwierig», sagt Omeragic. Geträumt von Mbappé hat er deshalb nicht. «Ich habe trotzdem gut geschlafen», sagt er schmunzelnd.

Dass er fast drei Jahre nicht mehr in die Nati aufgeboten wurde, hing auch mit seiner unbefriedigenden Situation beim FCZ zusammen. Die Zürcher wollten mit dem Juwel verlängern, er wollte nach über fünf Jahren aber weg und eine neue Herausforderung annehmen. Es kam so weit, dass er beim FCZ zwischenzeitlich gar nicht mehr zum Einsatz kam. «Das war eine schwierige Zeit damals. Vor allem mental. Trotzdem habe ich nie aufgegeben und immer daran geglaubt zurückzukehren.» 

Der Wechsel zu Montpellier sei der perfekte Schritt gewesen. «Ich wollte zu einem Klub, wo man auf mich setzt und ich eine Chance bekomme, zu spielen.»

Diese hat er genutzt. Jetzt ist er wieder da, auch in der Nati.