Zürich erhält ein echtes Fussballstadion. Die Stadtzürcher Stimmberechtigten haben dem Projekt «Ensemble» zugestimmt. Dieses sieht auf dem Hardturm-Areal ein Fussballstadion, zwei Hochhäuser zu dessen Finanzierung sowie Genossenschaftswohnungen vor.
GC-CEO Huber zur Stadionabstimmung: «Ein verdienter Sieg»
«Unglaublich glücklich»
«Ändlich zrugg id Heimat!» Mit diesen Worten feierten die Fans der Grasshoppers im Vorfeld des Spiels gegen den FC St. Gallen das Ja zum Bau des Fussballstadions auf dem Hardturm-Areal. Bei einer Stimmbeteiligung von 55,9 Prozent sprachen sich 67'590 Stadtzürcherinnen- und Zürcher (53,8 Prozent) für das Stadionprojekt «Ensemble» aus. Und lösten dabei nicht nur bei den Fans grosse Euphorie aus. «Ich bin unglaublich glücklich über den Ausgang der Abstimmung», sagte GC-CEO Manuel Huber im Interview mit Teleclub. Letztlich habe sich der sachliche Abstimmungskampf der Befürworter ausgezahlt.
Erleichterung machte sich auch bei FCZ-Präsident Ancillo Canepa breit: «Dieses Ja zu einem Fussballstadion eröffnet uns endlich die lange erhofften Zukunftsperspektiven», liess sich dieser zitieren. Beim Projekt, welches ein Stadion mit 18'000 Plätzen vorsieht, gebe es «nur Gewinner» und «keine Verlierer». Von einem echten Fussballstadion auf dem Hardturm profitierten Zürichs Spitzen- und Nachwuchsfussball.
Zustimmung bekam Canepa von GC-Präsident Stephan Anliker. «Das künftige Stadion bietet uns Klubs mit mehreren hundert Mitarbeitenden wirtschaftlich neue Möglichkeiten, die für eine nachhaltige unternehmerische Zukunft und damit für den Spitzen- als auch den Nachwuchssport entscheidend sind.» Unisono erklärten die Klubexponenten, dass das Projekt nun zeitnah umgesetzt werden könne.
Bis 2022 soll das neue Stadion fertig sein. Der erste Ball könnte in der Saison 2022/23 rollen. Die Hochhäuser und der gemeinnützige Wohnungsbau werden etappiert ab 2023 fertiggestellt. Dieser Zeitplan dürfte allerdings ins Wanken geraten: Bereits vor der Abstimmung wurden Rekurse – insbesondere gegen die Hochhäuser – angedroht.
15:45 Uhr – Das Wichtigste in Kürze
67'590 legten ein Ja in die Urne, 58'078 ein Nein. Der Ja-Anteil betrug 53,8 Prozent. Die Stimmbeteiligung lag bei 55,9 Prozent.
Die Fussballclubs FCZ und GC werden also den Letzigrund, ein Leichtathletik- und Event-Stadion, verlassen und auf dem Hardturm-Areal eine neue Heimat in einem richtigen Fussballstadion erhalten.
Dort sollen dann die Stimmung an den Spielen und die Einnahmen für die Clubs besser werden, hoffen diese. Das neue Stadion soll 2022 fertig sein. Der erste Ball könnte in der Saison 2022/23 rollen. Die Hochhäuser und der gemeinnützige Wohnungsbau werden etappiert ab 2023 fertiggestellt.
Dieser Zeitplan dürfte allerdings ins Wanken geraten: Bereits vor der Abstimmung wurden Rekurse – insbesondere gegen die Hochhäuser – angedroht. Zudem ist noch eine SP-Initiative für ein von der Stadt finanziertes Stadion hängig.
Reaktion von GC-Präsident Anliker
Eine erste Reaktion ist da, sie kommt von GC-Präsident Stephan Anliker: «Zusammen mit unseren Partnern und den privaten Investoren freuen wir uns sehr über dieses Bekenntnis der Stadtzürcher Bevölkerung zum Projekt Ensemble. Das grosse Engagement, dass von den Projektpartnern, dem gesamten Club und insbesondere auch unseren Fans in den letzten Monaten unermüdlich betrieben wurde, hat sich ausgezahlt. Dafür möchte ich nur den grössten Dank aussprechen».
Weitere Reaktionen
Für Statistiker: Hier die Zahlen aller Kreise
15:30 Uhr – Die Würfel sind gefallen
Es fehlen nur noch die Zahlen der letzte Wahlkreis 4/5. Über 9'000 Stimmen werden da aber nicht mehr aufgeholt werden können. Damit sagen die Zürcher Ja zum neuen Stadion auf dem Hardturmareal.
15:20 Uhr – Kreis 3 mit knappen Ja
52,4% legen hier ein Ja in die Urne. Das Ding dürfte damit gelaufen sein. Die Wahlkreise 4/5 werden das Urteil nicht mehr wenden können.
15:05 Uhr – Das Wichtigste in Kürze
--> Es zeichnet sich ein Ja zum neuen Stadion ab.
--> Derzeit liegt der städtische Ja-Anteil bei 54,3 Prozent.
--> Die Stimmbeteiligung ist mit fast 56% beachtlich.
--> Die Kreise 1/2, 6, 7/8, 9, 11 und 12 sind ausgezählt. Alle sagen Ja zum Stadion.
--> Höngg (Kreis 10) will sich die Aussicht nicht verbauen lassen und sagt als einziger Kreis bisher Nein zur Vorlage.
--> Offen ist noch die Auszählung der Kreise 3 sowie 4 / 5 – die Kreise gelten eher als links.
15:00 Uhr – Kreis 12 will das Stadion
Können die Fussball-Fans schon den Champagner kühlstellen? Das Ja-Lager hat 8'500 Stimmen Vorsprung. Es fehlen nur noch die Kreise 3,4 und 5. Hier könnten SP und Grüne, welche die Vorlage ablehnen, noch aufholen. Aber ein Sieg der Gegner wird immer unwahrscheinlicher.
14:55 Uhr – Auch die Kreise 7/8 sagen Ja
11'000 Ja-Stimmen gegen 8'071 Nein-Stimmen in den Kreisen 7 und 8. - damit wächst der Vorsprung der Befürworter. Es zeichnet sich ein Ja ab: Insgesamt sind wir bei 54,3% Ja-Anteil im Moment.
14:50 Uhr: Befürworter liegen in Front
14:50 Uhr – Erste Stellungnahmen der Klub-Präsidenten
Ancillo Canepa, FCZ: «Die ersten Trends sind positiv, aber ich bleibe vorsichtig.»
Stephan Anliker, GC: «Ich bin zuversichtlich, aber ein Spiel wird erst in der 95. Minute abgepfiffen.»
14:45 Uhr – Höngg sagt Nein
Die Kampagne, welche die Verschandelung der Sicht auf die Stadt thematisierte, trägt bei den Hönggern Früchte. 52,6% wollen sich die Aussicht nicht verbauen lassen und sagen Nein zum Stadion.
14:40 Uhr – Auch Kreise 1+2 sagen Ja
55,3 Prozent stimmen hier für das Stadion. Die Stimmbeteiligung ist mit 56,1% hoch. Die höchste Stimmbeteiligung bisher kommt aus dem Kreis 6 (63.9%).
14:30 Uhr – Erste Kreise sagen Ja
Teilsieg für die Befürworter der Stadion-Vorlage! Der Kreis 6 sagt mit 53,4% Ja, der Kreis 9 mit 54,6%. Der Kreis 11 mit 56,1%.
Private Investoren wollen auf dem Hardturm-Areal ein Stadion für rund 18'000 Zuschauer sowie Genossenschaftswohnungen und zwei Wohn- und Bürotürme bauen.
Die Stadtzürcher Stimmberechtigten befinden über die Genehmigung der Baurechte, den Objektkredit für den Übertrag von zwei Grundstücken vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen sowie den Einnahmeverzicht durch den reduzierten Baurechtszins – und sagen so Ja oder Nein zum Stadion.