Kommentar CC unverbesserlich: Gabri-Entlassung zur Unzeit

pat

7.2.2018

Sion-Boss Christian Constantin zieht die Reissleine und entlässt Trainer Gabri. Der Zeitpunkt der Entlassung wirft Fragen auf.

Bei seiner Vorstellung am 24. Oktober 2017 sagte Gabri: «Sion ist ein grosser Klub mit einem grossen Projekt. Ich komme, um Sion an denjenigen Platz zu setzen, an den der Klub gehört.» Er wolle dies mit Ballbesitzfussball à la Barcelona schaffen, ergänzte Gabri. Wenn es ihm nicht gelinge, dass Sion bald wie Barcelona spiele, dann bringe er sich halt um, fügte er lachend an. Magere vier Punkte aus sieben Spielen vor der Winterpause zeigten, dass die Mannschaft noch meilenweit von Barça-Fussball entfernt ist. Da kam die Winterpause gerade rechtzeitig, denn da bleibt viel Zeit, intensiv mit dem Team zu arbeiten.

Dramatischer Spieltag für Sion

Doch am Wochenende folgte die grosse Ernüchterung. Sion verliert zuhause 1:3 gegen GC. Gleichzeitig gewinnen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf (Luzern, Thun und Lugano) allesamt. Die Situation hat sich dadurch für die Walliser dramatisch verschärft, der Rückstand auf Luzern beträgt bereits sechs Punkte. Zuviel für CC! Er entlässt Gabri und befördert U21-Coach Maurizio Jacobacci zum Chefcoach des Fanionteams.

Klar ist: Wer seinen Trainer nach nur einem Spiel nach der Winterpause entlässt, der hat etwas falsch gemacht. Vielleicht ist Gabri tatsächlich nicht der richtige Mann für Sion, doch dann hätte man im Wallis schon vor der Winterpause die Reissleine ziehen müssen. Es kann doch nicht sein, dass ein Trainer die gesamte Vorbereitung mit dem Team macht und dann nach nur einer Niederlage entlassen wird.

Jacobacci ist auf alle Fälle nicht zu beneiden. Er übernimmt nun einen demoralisierten Scherbenhaufen. Zeit, dem Team seine Ideen einzuimpfen, bleibt nicht viel. Bereits am Samstag muss Sion in Lugano antreten, das nach dem Sieg in Basel vor Selbstvertrauen nur so strotzt. Dennoch heisst es: Verlieren verboten! Man kann Jacobacci nur viel Glück wünschen. Dass er bis zum Saisonende an der Seitenlinie steht, das wagen wir zu bezweifeln.

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