FC Sion Constantin: «Wenn das den Fans nicht fünf Franken mehr wert ist, ist es mir egal»

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29.9.2020

Constantin: «Dem Transfermarkt geht es nicht besser als unseren Weinhandlungen»

Constantin: «Dem Transfermarkt geht es nicht besser als unseren Weinhandlungen»

Aufgrund der Coronakrise musste Christian Constantin beim FC Sion die Ticketpreise erhöhen, was vielen Fans ein Dorn im Auge ist. Gegenüber «blue Sport» rechtfertigt sich der Präsident.

28.09.2020

Aufgrund der Coronakrise musste Christian Constantin beim FC Sion die Ticketpreise erhöhen, was vielen Fans ein Dorn im Auge ist. Im Interview mit «blue Sport» rechtfertigt sich der Sion-Präsident.

Ab dem kommenden Wochenende dürfen die Schweizer Stadien wieder zu zwei Drittel gefüllt werden. Für die Fussball-Klubs, welche einen Grossteil ihrer Einnahmen durch Ticketverkäufe generieren, ist das ein grosser Schritt Richtung Normalität. Trotzdem werden die Verluste bei den Vereinen gross bleiben, wie Christian Constantin im Interview mit «blue Sport» erklärt.

«Wir werden wegen der aktuellen Situation zwischen neun und zehn Millionen Franken verlieren», sagt der Sion-Präsident und spricht damit auch mögliche Spielerverkäufe an, die sich in der Coronazeit schwieriger gestalten als sonst. «Der Transfermarkt ist viel ruhiger als normalerweise. Bastien Toma (wechselte zu Genk, d. Red.) hätten wir in besseren Zeiten und anderen Angeboten für ungefähr sieben Millionen Euro verkaufen können, jetzt ging er für knapp vier Millionen.»

Die Laufzeiten der Spielerverträge seien ein weiteres Problem. «Wenn wir Toma jetzt nicht verkauft hätten, wäre er nächstes Jahr ablösefrei gegangen», so CC. «Es ist ein schlechter Zeitpunkt, ihn zu verkaufen. Aber ich hatte keine Wahl.» Ohnehin sei es aktuell sehr schwierig, Geld zu verdienen. «Die Verpflegungsstände werden nichts einbringen, der Ticketverkauf ist nur bescheiden und auch das Merchandising wird reduziert sein.»

Constantin «muss Millionen reinbringen»

Als Massnahme dafür stockte Constantin im Tourbillon die Ticketpreise auf, wovon viele Sion-Fans überhaupt nicht begeistert sind und sogar zum Boykott aufrufen. Constantin kann darüber nur schmunzeln: «Wir reden hier von Stehplätzen für bisher elf Franken und Sitzplätze für 20 Franken. Jetzt müssen die Fans jedes Wochenende neun Franken mehr bezahlen und beschweren sich. Vergleichen Sie das mal mit dem Präsidenten, der Millionen reinbringen muss, um das Budget abzuschliessen.»

Ein Entgegenkommen kommt für den Sion-Boss nicht in Frage: «Hören Sie auf! Ich werde mich auf keine Diskussionen einlassen.» Man werde versuchen, noch mehr Spektakel zu bieten, weil die Fussballspiele des FC Sion die einzigen Veranstaltungen im Wallis mit etwas mehr Zuschauern seien. «Wenn sich die Leute also nicht alle zwei Wochen fünf Franken mehr leisten möchten, um uns zu unterstützen, ist mir das egal.»

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