Klassiker im Halbfinal Wicky vor Cup-Kracher: «Im Cup gibt es keine zweite Chance»

SDA

27.2.2018 - 04:02

Wicky oder Hütter, Basel oder YB: Wer zieht in den Cupfinal ein?
Wicky oder Hütter, Basel oder YB: Wer zieht in den Cupfinal ein?

In der Meisterschaft könnte das Duell zwischen YB und Basel bis zur letzten Runde anhalten. Im Cup entscheidet sich alles am Dienstag. YB – Basel ist die bestmögliche Affiche für einen Cup-Halbfinal.

Acht Verlustpunkte liegen die Young Boys in der Super League vor dem zweitklassierten Serienmeister Basel. Beide können Siegesserien abspulen, die ihnen zuletzt den Meistertitel einbringen. Beide haben auch die Chance, sich von Niederlagen und Rückschlägen aufzufangen. Für den Cupmatch (hier im Ticker), für den trotz der Minustemperaturen bis Montagvormittag 23'000 Billette verkauft waren, entfallen diese Möglichkeiten. Raphael Wicky streicht dies heraus: «Im Cup gibt es keine zweite Chance.»

Die heutigen Young Boys können etwas für die Klubgeschichte des BSC YB tun, was ganze Spielergenerationen früherer Young Boys verpasst haben. Seit dem letzten Cupsieg der Berner, errungen im Juni 1987 mit einem 4:2 nach Verlängerung gegen Servette, sind fast 31 Jahre verstrichen. Seither haben die Basler schon nach sieben Finals Ehrenrunden mit dem Pokal gedreht, zuletzt vor einem Jahr, als sie die Unbesiegbarkeit des FC Sion in den Cupfinals beendet hatten.

Dennoch wäre es vermutlich falsch anzunehmen, dass ein einziger Cupwettbewerb den von Erfolgen verwöhnten Baslern nicht viel bedeutet. Es stimmt ganz sicher nicht für Raphael Wicky in dessen erster Saison als Trainer. In nur zwei der 14 Saisons seit der Einführung der Super League errang der FCB keinen Titel, nämlich 2006 und 2009. Beide Male war Christian Gross der Trainer, beide Male wurde der FC Zürich Meister, beide Male wurde Sion Cupsieger, beide Male in Cupfinals gegen YB. Also will Wicky einen Titel holen – zumindest einen von beiden.

Kein Präjudiz für die Meisterschaft?

Nach erstklassigen Vorstellungen in der Champions League im Herbst ist das Ausscheiden gegen Manchester City nach dem 0:4 im Heimspiel in den Achtelfinals Formsache. In der Super League muss der zuletzt schnell gewachsene Rückstand auf YB den Trainer allmählich beunruhigen. Folglich ist der Cupwettbewerb die beste Chance. YB und Basel sind der Konkurrenz in der Meisterschaft überlegen. Wer immer als Sieger aus dem Halbfinal hervorgeht, wird als Favorit in den Cupfinal gegen die Grasshoppers oder den FC Zürich steigen.

An einer Medienkonferenz in Basel am Montag hielt Wicky fest, dass es für ihn keinen Zusammengang zwischen dem Cup und der Meisterschaft gebe. «Es ist ein Spiel, in dem es einen Sieger gibt. In der Meisterschaft ist über eine lange Zeit alles möglich. Man kann einen Lauf haben oder eine Baisse. Für die Meisterschaft spielt es keine grosse Rolle, wie der Match jetzt ausgeht. Man sollte danach nicht zu viel interpretieren.»

Hütter fordert eine Steigerung

In der Meisterschaft sind die Young Boys mitten in einer Siegesserie. Dennoch zeigte sich Adi Hütter nach den Spielen – entgegen seinen Gewohnheiten – zunehmend unzufrieden mit den Gesamtleistungen seiner Mannschaft. Dies war nach dem 3:1 gegen Thun so, auch nach dem 1:0 letzten Samstag gegen Sion. Vielleicht ahnt der Vorarlberger, dass es im Cup-Halbfinal gegen Basel eine weitaus bessere Leistung brauchen wird.

Bei YB hofft man, den im Match gegen Sion nach 73 Minuten angeschlagen ausgeschiedenen Stürmer Guillaume Hoarau rechtzeitig fit zu bringen. Thorsten Schick, der vermutlich nicht in der Anfangsformation gestanden wäre, ist gesperrt. Bei Basel fehlt einzig der verletzte Verteidiger Eder Balanta.

Der letzte Cupmatch zwischen YB und Basel war ebenfalls ein Halbfinal im Stade de Suisse. Im April 2009 stand es nach 120 Minuten 0:0. Die Young Boys gewannen das Penaltyschiessen 3:2. Von jenen Mannschaften sind nur noch Goalie Marco Wölfli bei YB und Valentin Stocker beim FCB aktiv.

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