Nach ProtestaktionFC Basel: «eSports bringt uns viel Zuspruch»
Martin Abgottspon
25.9.2018
YB- und FCB-Fans protestierten am Sonntag gemeinsam gegen das Thema eSport im Fussball. Der FC Basel lässt sich aber nicht beirren, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen.
«Wir wollen in der Branche eSport als Grösse in diesem Feld wahrgenommen werden. Unser Ziel ist es, langfristig erfolgreich zu sein, um somit auch für bestehende und potenzielle Sponsoren und Partner interessant zu sein, respektive zu bleiben.» So äussert sich der stellvertretende Medienchef beim FC Basel, Andrea Ruberti, zu den Zielen des Vereins im neuen Marktsegment gegenüber «Bluewin».
Vor rund einem Jahr haben die Rot-Blauen beschlossen, im eSport Fuss zu fassen. Drei professionelle FIFA-Spieler hat der Klub dafür unter Vertrag genommen und diese erst kürzlich verlängert. Ruberti: «Wir sind zufrieden mit den bisher erreichten Resultaten. Unsere Spieler konnten sich in der eSport-Elite behaupten, darum sind wir überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.»
Auf zu neuen Ufern
Der sportliche Erfolg ist aber sicher nicht das einzige Kriterium, warum Fussballvereine immer öfter den Weg in den eSport suchen. Es geht eben auch darum, neue Zielgruppen und Sponsoren zu erschliessen, was dem FCB gemäss Aussagen von Ruberti ebenso gelungen ist. «Wir bekommen viel Zuspruch aus der Branche. In Deutschland schauen Medien und Vereine nach Basel und nehmen uns als Benchmark wahr. Wir sind für Sponsoren interessant geworden, die sich vor unserem eSport-Einstieg nicht beim FCB engagiert haben.»
Dass einige FCB-Fans nun fordern, dem «eSport dr Stegger zieh», bringt die Klubführung deshalb nicht davon ab, den eigeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Der Verein habe diesbezüglich eine klare Strategie und ausserdem auch die Kommunikationskanäle geschaffen, um eben auch gezielt mit den Fans zu kommunizieren, die sich für das Thema interessiern würden, so Ruberti.
Zuspruch auch von der Mehrheit der Fussball-Fans
Aber auch bei den primär am Fussball interessierten Fans stösst der FCB grösstenteils auf Befürworter des eSport-Engagements. Die Mehrheit fordert demnach nicht, dass man dem eSport den Stecker ziehen muss. Bei einer Umfrage auf der Vereinshomepage haben von 1'000 Teilnehmern 75 Prozent geantwortet, dass sie es gut fänden, dass sich der FCB im eSport engagiere.
Die eher skeptischen Fans beruhigt vielleicht die Tatsache, dass rein finanziell gesehen, der Fussball nicht unter dem Zweitgeschäft leidet. «Über Budgets der einzelnen Abteilungen im Club geben wir keine Auskunft. Es ist aber so, dass wir das Geld für den eSport weder dem Budget der ersten Mannschaft noch einem anderen Bereich des Clubs abziehen.»
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