Fussball-Nati Heusler fordert Nati-Sportchef – «Strukturen nicht mehr zeitgemäss» 

SDA

24.11.2018 - 14:52

Bernhard Heusler hat das Schweizer Fussball-Nationalteam und ihr Umfeld durchleuchtet
Bernhard Heusler hat das Schweizer Fussball-Nationalteam und ihr Umfeld durchleuchtet
Source: Keystone

Bernhard Heusler und Georg Heitz legen dem Zentralvorstand des SFV ihre Vorschläge für neue Strukturen rund um das Schweizer Nationalteam vor. Die Kernbotschaft: Es braucht einen Sportlichen Leiter.

Ende August hatte die Beratungsfirma HWH von Bernhard Heusler und Georg Heitz den Auftrag gefasst, die Schnittstelle zwischen SFV und Nationalteam zu untersuchen und dem Zentralvorstand Vorschläge für eine neue Organisation zu unterbreiten. Dazu haben sie rund 70 Interviews geführt – auch mit Nationalspielern und mit Leuten in Deutschland, welche die Strukturen im DFB kennen.

«Nicht mehr zeitgemäss»

Die Botschaft von Heusler und Heitz ist klar: Die SFV-Strukturen rund um das Nationalteam sind nicht mehr zeitgemäss. Ein Delegierter des Nationalteams, der von der Liga gestellt wird und der seine Funktion im Nebenamt ausführt, ist überfordert. Vielmehr braucht das Nationalteam einen vollamtlichen Sportlichen Leiter, mit ähnlichen Kompetenzen wie sie ein Sportchef in einem Profiklub hat. «Im Organigramm soll dieser Sportliche Leiter zusammen mit dem Generalsekretär und dem Technischen Leiter direkt dem Zentralvorstand unterstellt sein», sagt SFV-Präsident Peter Gilliéron.

Faktisch wird damit das Nationalteam (womöglich zusammen mit der U21-Auswahl) zu einer eigenen Abteilung innerhalb des SFV. Das macht allerdings die Umsetzung der Vorschläge kompliziert. Einige Neuerungen werden erst durch eine Statutenänderung möglich. Und einer solchen kann nur die Delegiertenversammlung grünes Licht geben. Die nächste findet erst in einem halben Jahr statt. Kommt hinzu, dass sich dannzumal Gilliéron nicht nochmals zur Wahl stellen wird. Trotzdem betonte der SFV-Präsident: «Der Zentralvorstand ist sich einig, dass man den Vorschlägen in allen Punkten folgen wird. Wir wollen das so rasch wie möglich machen, aber der Zeitfaktor ist nicht das wichtigste Kriterium.»

«Es wäre nicht seriös, einen solchen Auftrag auszuführen» – Heusler und Heitz nehmen sich für den Posten des Sportlichen Leiters gleich selbst aus dem Rennen.
«Es wäre nicht seriös, einen solchen Auftrag auszuführen» – Heusler und Heitz nehmen sich für den Posten des Sportlichen Leiters gleich selbst aus dem Rennen.
Bild: Keystone

Heusler und Heitz stellen sich nicht zur Verfügung

Zu möglichen Namen für das Amt des Sportlichen Leiters gaben weder Heusler noch Gilliéron Auskunft. «Der Markt ist diesbezüglich nicht so gross», meinte allerdings Gilliéron. Heusler sagte lediglich, wer nicht infrage kommt: er selber und sein Kollege Georg Heitz. «Es wäre nicht seriös, einen solchen Auftrag auszuführen und dann zu sagen: Ich wäre einer, der für die neue Funktion passt. Georg und ich sind uns einig, dass wir nicht die Position besetzen, welche wir selber vorgeschlagen haben.»

SDA

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