Im Teleclub Fussball-Talk Heimspiel spricht YB-Meistercoach Adi Hütter über die tolle Stimmung in seinem Team und verrät, wie er es geschafft hat, die Berner aus ihrer Wohlfühloase zu locken.
Ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Bestandteil des Erfolgs der Young Boys in dieser Saison ist die Breite im Kader. Trainer Adi Hütter konnte auf allen Positionen rotieren, ohne gross an Qualität einzubüssen. So wurde auch Torjäger Guillaume Hoarau, der in der Hinrunde lange verletzt fehlte, exzellent von Jean-Pierre Nsame ersetzt.
Reservespieler müssen immer bei Laune gehalten werden, weiss Hütter. «Man muss die Wertigkeit auch den Spielern geben, die nicht in der ersten Reihe stehen. Denn die sind mitverantwortlich, dass die Spieler auf dem Platz Leistung bringen», sagt der Coach. «Ich denke an Jean-Pierre Nsame, Jordan Lotomba, Leo Bertone. Sie haben gut gespielt, mussten aber wieder auf die Bank. Das ist eines unserer Geheimnisse, dass diese Spieler sich in den Dienst der Mannschaft gestellt haben.»
Es sei beeindruckend, wie seine Spieler sich im Training gegenseitig fördern. «Das schafft man, wenn man eine gute Beziehung zu den Spielern hat», sagt Hütter. «Nicht von Trainer zu Spieler, sondern von Mensch zu Mensch.»
Dem Verein die Siegermentalität eingeimpft
War die gute Stimmung im Team am Ende der Schlüssel zum Erfolg? Nicht ganz. Hütter meint, dass genau diese Wohlfühloase die Young Boys in den vergangenen Jahren daran hinderte, Titel zu holen. «Als ich nach Bern gekommen bin, hatte ich das Gefühl, dass sich jeder wohl fühlt. Eine schöne Stadt, ein toller Verein, man kann Geld verdienen. Aber die Mentalität hat mir nicht gepasst», sagt er.
Hütter erinnert sich an seinen Amtsantritt, als ihn ein Reporter fragte, ob er das Wort «veryoungboysen» kenne. «Ich kannte es nicht, habe aber schnell begriffen, was es bedeutet», sagt der Trainer. «Ich habe versucht, diese Mentalität aus den Köpfen zu bringen. Nicht zufrieden sein, wenn man 3 oder 4 Spiele gewinnt, sondern mal 10 oder 15 Spiele ungeschlagen bleiben. Das ist für mich Mentalität.»
Wie schafft man es, diese Siegermentalität dem Team vorzuleben? «In dem man sich nie zufrieden gibt und versucht, immer neue Reize zu setzen», so Hütter. Nun habe man auch auf allen Positionen im Verein die richtigen Leute, die seine Mentalität teilen würden. Mit Sportchef Christoph Spycher habe er vor der Saison deshalb auch entschieden, junge, hungrige Spieler zu holen. Hütter: «Ich habe dann im Trainingslager auch gesagt: Ich will nicht mehr Zweiter werden, ich will Meister werden! Die Jungs haben das super umgesetzt.»
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