Super League Lohn-Debatte: Bei welchen Klubs verzichten Spieler freiwillig?

pat

16.4.2020

Basels Valentin Stocker im Kampf um den Ball gegen Thuns Stefan Glarner.
Basels Valentin Stocker im Kampf um den Ball gegen Thuns Stefan Glarner.
Bild: Keystone

In Sion hat Christian Constantin radikal durchgegriffen, beim FC Basel gehen die Wogen hoch. Die Lohn-Debatte sorgt in manchen Klubs für chaotische Zustände, andernorts hat man sich schnell gefunden.

Fussballer haben befristete Verträge, deshalb müssen sie ihr Einverständnis geben, wenn der Arbeitgeber sie auf Kurzarbeit setzen will. Wenn Spieler auf Teile ihres Lohns verzichten, dann geschieht dies also freiwillig.

FC St. Gallen 1879
Das Thema ist auf dem Tisch, bald sollen Lösungen vorliegen. Aktuell gibt es allerdings noch keine Lohneinbussen bei den Spielern. Beim Leader sollen aber alle einen Beitrag leisten, um die schwierige Zeit zu bewältigen. Bereits Mitte März hat der FC St. Gallen beim Amt für Wirtschaft und Arbeit ein Kurzarbeitsgesuch eingereicht.


BSC Young Boys
Beim amtierenden Meister wurde Kurzarbeit für alle betroffenen Abteilungen angemeldet. Geschäftsleitung, Finanz- und Medienabteilung sind davon nicht betroffen. Mit den Spielern laufen offenbar Gespräche, zu denen man sich allerdings nicht äussern werde. YB werde kommunizieren, wenn alles geregelt sei. «Klar ist, dass sich unsere Spieler der jetzigen Ausnahmesituation sehr bewusst sind», wird Mediensprecher Albert Staudenmann beim «Blick» zitiert.


FC Basel 1893
Vereinsführung und Spieler liegen sich in den Haaren. Den Vorschlag, auf 17,5 Prozent ihres Jahres-Lohns zu verzichten, lehnten die Spieler ab. Sie wären bereit gewesen auf 1,25 Prozent zu verzichten. Sehr wohl engagieren sich aber einige Spieler privat, wie Fabian Frei im Namen seiner Teamkollegen auf Instagram klarstellte. «Der Vorwurf, die Mannschaft sei nicht bereit, Teile ihres Lohnes abzugeben, entspricht nicht der Wahrheit.»


Servette Genf
Beim Aufsteiger herrscht ein Kommunikationsverbot für alle Parteien. Solange es keine undichten Stellen gibt, wird nichts an die Öffentlichkeit dringen.


FC Zürich
Beim FCZ wurde Mitte März Kurzarbeit bis Ende April eingeführt. Alle Angestellten des Vereins sind betroffen. Offenbar haben ohne Ausnahme alle den Entscheid akzeptiert. Für einige Spieler bedeutet das eine grössere Lohneinbusse. Ein Zeichen dafür, dass es um die Stimmung im Verein ziemlich gut steht.


FC Luzern
Ob die Profis von Kurzarbeit betroffen sind, will der Klub nicht kommunizieren. Ein Indiz dafür, dass man sich zumindest nicht mit allen Spielern einigen konnte. Für alle Mitarbeitenden der FCL-Innerschweiz AG und der swissporaena events ag hat der FCL Kurzarbeit angemeldet.


FC Lugano
Bei den Tessinern sind alle Angestellten, die auf der Lohnliste des Vereins stehen, von Kurzarbeit betroffen.


FC Sion
In Sion kam es zum Knall, nachdem der berüchtigte Präsident Christian Constantin neun Spieler entlassen hatte, die mit der Kurzarbeit nicht einverstanden waren. Mit fünf Spielern konnte allerdings doch noch eine Einigung gefunden werden. Pajtim Kasami, der bestbezahlte Spieler im Kader, spricht nun sogar von einer möglichen Vertragsverlängerung. Johan Djourou, kein Grossverdiener, hat Constantin auf Ehrverletzung eingeklagt. Alex Song, Xavier Kouassi und Seydou Doumbia haben sich an die FIFA gewandt.


Neuchâtel Xamax FCS
Alle Angestellten des Vereins, auch die Spieler der ersten Mannschaft, sind als Kurzarbeitende angemeldet. Streitigkeiten schien es nicht zu geben.


FC Thun 1898
Alle Profis zeigen sich solidarisch und akzeptieren die Kurzarbeit, heisst es aus Thun. Beim Schlusslicht hängt der Haussegen nicht schief.

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