Im Teleclub Fussball-Talk Heimspiel wird der FC Basel genauer unter die Lupe genommen. Welche Baustellen gibt es und was muss sich ändern, damit es mit dem FCB wieder aufwärts geht?
Der ehemalige Verteidiger und jetzige Verwaltungsrat des FC Basel, Massimo Ceccaroni, Ex-GC und -Lugano-Trainer Pierluigi Tami, der Ressortleiter Sport der «Basler Zeitung» Marcel Rohr und Teleclub Fussball-Experte Rolf Fringer nehmen den FCB unter die Lupe.
Nach acht Meistertiteln in Folge ging der FC Basel in der vergangenen Saison leer aus. Das soll ein Ausrutscher bleiben, die Bebbi wollen den Titel unbedingt zurück nach Basel holen. Vor allem zuhause wolle man wieder dominanter auftreten und weniger Punkte abgeben, verkündete die Vereinsführung vor dem Saisonstart. Und dann dies: Der FC Basel verliert das erste Meisterschaftsspiel zuhause gegen St. Gallen mit 1:2.
Bei Fringer läuten die Alarmglocken
Teleclub-Experte Rolf Fringer war beim Spiel zwischen Basel und St. Gallen im Stadion. Was er nach der Partie beobachtet hat, stimmte ihn nachdenklich: «Das war keine normale Situation. Wenn sechs, sieben Spieler am Boden liegen, mit den Händen vor dem Gesicht und irgendwo schon fertig sind, dann sieht das Ganze sehr, sehr labil aus.» Das habe ausgesehen, als hätten sie gerade den Cupfinal verloren.
Auch Journalist Marcel Rohr zeigt sich besorgt: «Der Druck ist immens. Ich glaube, dass einige Sachen der alten Saison noch nicht ganz aufgearbeitet sind, die man jetzt in die neue Saison mitnimmt.»
Pierluigi Tami betont zwar, dass man nach nur einem Spiel noch nicht alles in Frage stellen dürfe. Aber «wenn du Meister werden willst, dann musst du defensiv solid sein.» Das sei nicht ein Problem der Abwehr, sondern habe mit der Einstellung des gesamten Teams zu tun. «Es kann nicht sein, dass St. Gallen zu fünf, sechs guten Torchancen kommt.»
Massimo Ceccaroni dagegen bleibt positiv. Allerdings ist er als Angestellter des FC Basel auch befangen. Er sieht Steigerungspotenzial, ist aber überzeugt davon, dass die Mannschaft mit der Zeit den Rank wieder finden wird. Später in der Sendung meint er: «Das Kader vom FC Basel ist gut. Und das Kader hat das Potenzial, den Meistertitel zurück nach Basel zu holen.»
Rohr kritisiert die Führungsetage – Ceccaroni blockt ab
«Sportchef Marco Streller war letzte Saison nicht ganz zufrieden, wie das Ganze von aussen analysiert wurde. In seinen Augen ist er zu schlecht weggekommen und der Trainer zu gut», meint Rohr. Deshalb habe sich Streller vor dieser Saison klar positioniert. «Er hat gesagt, das Kader ist sehr, sehr, sehr gut. Das hat Raphael Wicky nicht so gut gefallen, weil er findet dieses Kader nicht so sehr, sehr, sehr gut, wie das der Sportchef findet.» Er selbst sei da eher auf der Seite von Wicky.
Der FCB habe Baustellen in der Abwehr, weiss Rohr. «Fabian Frei möchte nicht Innenverteidiger spielen, er muss es spielen, weil die anderen verletzt sind.» Im Moment würden beim FCB alle ein bisschen abwarten und abtasten, aber ein grosses Miteinander wie früher sei nicht zu erkennen. «Ich sage nicht, es ist ein Gegeneinander, aber die Stimmung ist extrem angespannt.»
60 Millionen habe der FC Basel mit Transfers eingenommen, sagt Rohr. Und man frage sich natürlich, warum Basel nicht handelt und Verstärkung holt. «Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten, unter der alten Klub-Führung hätte es solche Engpässe nicht gegeben, weil man einfach noch einen Spieler in der Hinterhand gehabt hätte.»
Ceccaroni begegnet: «Das ist aber nicht unsere Ausrichtung.» Man habe klar gesagt, dass man das Kader reduzieren wolle und dass man mehr junge Spieler integrieren wolle. «Man hat sehr viel richtig gemacht. Die Erwartungshaltung ist einfach sehr gross beim FC Basel.» Das soll aber keine Ausrede sein, stellt Ceccaroni klar. Er glaube, dass Basel eine schlagkräftige Truppe habe und Meister werden könne.
Dass es um das Verhältnis zwischen Streller und Wicky nicht zum besten stehe, weist Ceccaroni entschieden zurück. Die beiden seien täglich in Kontakt und natürlich habe man nicht immer die genau gleiche Meinung, aber das sei auch gut. Jetzt sei es wichtig, dass man gemeinsam die nächste Hürde nehme. «Und die nächste Hürde ist das Saloniki-Spiel.» Vielleicht sei es ganz gut, dass man jetzt keine Zeit habe, viel zu überlegen. Jetzt gelte es den Fokus auf dieses Spiel zu richten.
++ Teleclub überträgt die Partie Saloniki – Basel live (Di, ab 19:25 Uhr) ++
Der Fussball-Talk Heimspiel in voller Länge:
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