Lugano-Profi sagte Kosovo ab «Uran Bislimi will sich die Tür für die Schweiz offenhalten»

SB10

22.3.2023

Zwei Schweiz-Kosovaren feiern für Lugano: Uran Bislimi (l.) mit Kreshnik Hajrizi.
Zwei Schweiz-Kosovaren feiern für Lugano: Uran Bislimi (l.) mit Kreshnik Hajrizi.
Keystone

Lugano-Profi Uran Bislimi erteilt dem kosovarischen Fussballverband eine Absage. Eine Zukunft im Kosovo-Team hat sich damit höchstwahrscheinlich erledigt, der 23-Jährige könnte aber einst für die Schweizer Nati auflaufen. 

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Uran Bislimi spielt seit 2022 in Lugano. Beim Cupsieger besitzt der 23-jährige Schweiz-Kosovare einen bis 2026 laufenden Vertrag. Unter Coach Mattia Croci-Torti bekommt der Mittelfeldspieler regelmässig Einsatzzeit. 

Bislimi ist gebürtiger Basler und durchlief beim FCB die Nachwuchsstufen. Nach einem Einsatz für die Schweizer U19 nahm er ein Angebot der U21 des Kosovo an. Im letzten November stand er für die A-Nationalmannschaft Kosovos zwei Mal auf dem Platz. Allerdings nur in Freundschaftsspielen, was also gemäss FIFA-Reglement einen Nationenwechsel nicht ausschliesst. 

Brisanterweise sind die Schweiz und der Kosovo für die am Wochenende beginnende EM-Kampagne 2024 in die gleiche Gruppe eingeteilt worden. Während das Team von Murat Yakin in Serbien gegen Belarus startet, müssen die Südosteuropäer in Israel ran. 

Vor dem Spiel steht dann bei der Pressekonferenz der Lugano-Profi im Mittelpunkt. «Uran Bislimi hat sich zum zweiten Mal in seiner Karriere geweigert, der kosovarischen Nationalmannschaft beizutreten, um sich die Tür für die Schweiz offenzuhalten», ärgert sich Team-Manager Bajram Shala. Der Verband ziehe deshalb Konsequenzen und lade ihn nicht mehr ein.

Zukünftiger Kandidat für die Nati

«Er küsste bei seinem ersten Treffer das Kosovo-Trikot und hat jetzt nicht mal den Mut, selbst abzusagen», zitiert ihn der «Blick». Stattdessen soll Lugano dem kosovarischen Verband per Mail mitgeteilt haben, dass er künftig für die Schweiz spielen möchte.

Shala will solche Szenarien gemäss der Boulevard-Zeitung zukünftig vermeiden: «Viele Spieler, die sich für die Schweiz oder andere Nationen entscheiden, benutzen uns – und haben uns benutzt». Wer für sie spielen wolle, solle sich sofort entscheiden müssen. 

Am 9. September empfängt Kosovo die Schweizer Nati. Die Chance ist gross, dass Xhaka & Co. sich die drei budgetierten Punkte holen. Gemäss einer Daten-Berechnung wird sich die Nati zu 97,16 Prozent für das Turnier in Deutschland qualifizieren.

Die Aussichten für den Kosovo für eine erfolgreiche EM-Kampagne sieht gemäss der Statistik hingegen düster aus: 5,72 Prozent Wahrscheinlichkeit besteht gemäss Berechnung, dass sich Kosovo qualifizieren kann. Vielleicht hat sich Uran Bislimi vor seinem Entscheid – der Spieler hat sich bisher nicht öffentlich geäussert – also einfach die Daten genauer angesehen.