Im Profifussball werden teils exorbitante Gehälter bezahlt. Doch nicht jeder Fussballer, der im TV zu sehen ist, schwimmt im Geld. Das beweist etwa das Beispiel von Challenge-League-Topskorer Nico Siegrist.
Mit dem Aufstieg in die Challenge League hat sich für die Spieler des SC Kriens einiges verändert – und doch ist vieles gleich geblieben. Obschon sie nun in der zweithöchsten Liga der Schweiz spielen, bestimmt der Fussball nicht ihr ganzes Leben.
Nico Siegrist etwa, mit 15 Toren aus 24 Spielen Liga-Topskorer, ist tagsüber Lehrer. Dabei galt er einst als verheissungsvolles Talent, eine grosse Karriere hat man ihm zugetraut. Mit 17 debütierte er beim FC Luzern in der ersten Mannschaft, das war 2009. In der 88. Minute wird der Gymnasiast damals eingewechselt, in der 92. erzielt er sein erstes Tor. Kurz vor der Matura unterschrieb er dann seinen ersten Profivertrag.
Die Lust am Spiel nie verloren
Doch in der Welt von Siegrist gab es immer mehr als «nur» Fussball. Vielleicht verlief seine Karriere auch deshalb nicht so steil, wie man das angesichts seines Talents hätte erwarten können. Nach dem ersten Profijahr etwa, belegte er einige Geschichtsvorlesungen an der Uni. Später spielte er auf Leihbasis für Aarau, Bellinzona und Biel. 2015 wechselte er dann schliesslich zum SC Kriens in die Promotion League. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hat er mit dem Profifussball abgeschlossen.
Die Lust am Fussballspielen hat er deswegen nicht verloren, im Gegenteil. In dieser Saison blüht er in der Challenge League so richtig auf. Neben den 15 erzielten Toren hat er zehn weitere vorbereitet. Mit 27 Jahren gehört er eigentlich noch nicht zum alten Eisen, die Super-League-Teams müssten ihn im Visier haben. Warum er es dennoch als Kompliment sieht, dass er bis jetzt keine Angebote erhalten hat, sehen Sie im Video am Anfang des Artikels.
Am kommenden Samstag gastiert der SC Kriens (6.) beim FC Wil (5.).