Was sollte das denn? Diesen verrückten Tor-Versuch der Engländer haben alle verpasst 

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12.7.2018

... und auf einmal stürmten drei Engländer alleine auf Subasic zu.
... und auf einmal stürmten drei Engländer alleine auf Subasic zu.
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Kuriose Szene im WM-Halbfinal: Während die Kroaten noch den Siegestreffer feierten, stürmten drei Engländer aufs gegnerische Tor zu. Das ging nicht nur den TV-Kameras, sondern auch dem Schiedsrichter zu schnell.

109. Minute. Mario Mandzukic schiesst die Kroaten in der Verlängerung 2:1 in Führung. Es brechen alle Dämme. Die Kroaten feiern ausgelassen, begraben in der Jubeltraube sogar einen Kameramann. Klar, sind die TV-Kameras allesamt auf die Spieler gerichtet, die jetzt ganz nah vor dem Einzug in den WM-Final stehen.

Was die Kameras und damit auch mehrere hundert Millionen Zuschauer vor dem TV verpassen: Die Engländer versuchen gleichzeitig, den Ausgleich zu schiessen. Video-Aufnahmen zeigen, wie Marcus Rashford, Jesse Lingard und Dele Alli allein auf weiter Flur auf Kroatien-Goalie Danijel Subasic lostürmen.

Kurz vor der Ankunft im Strafraum brechen Rashford und Co. ihren Sturmlauf aber ab. Sie realisieren, dass das Spiel nicht wieder angepfiffen wurde und ein Treffer somit irregulär wäre.

Hintergrund der kuriosen Szene: Während der Gruppenphase machten Gerüchte um eine spezielle Regel die Runde, die besage, dass ein Spiel fortgesetzt werden könne, wenn jeder Spieler (des erfolgreichen Teams) die gegnerische Platzhälfte bzw. das Spielfeld verlassen hat. Deshalb blieb Kieran Trippier im Spiel gegen Tunesien nach Harry Kanes Last-Minute-Tor zum 2:1 auch in der gegnerischen Spielhälfte stehen, statt mit seinen Mitspielern das Siegtor zu feiern.

Später wurde allerdings bekannt, dass diese Regel so gar nicht existiert. Im Regelbuch der IFAB (Regelhüter des Fussballs) heisst es unter dem Punkt «Anstoss» unmissverständlich: «Alle Spieler, mit Ausnahme des Spielers, der den Anstoss ausführt, befinden sich in der eigenen Spielfeldhälfte.» Deswegen könne der Schiedsrichter das Spiel gar nicht freigeben, während Spieler ausserhalb des Platzes noch jubeln. Aus Fairness-Gründen würde er dies auch nicht tun, hatte ein IFAB-Sprecher zudem begründet.

Dies scheinen die «Three Lions» nicht mitbekommen zu haben. Während Rashford, Lingard und Alli auf Subasic losrennen, ist Schiedsrichter Cüneyt Çakir noch dabei, die Kroaten einzusammeln und bekommt vom Tor-Versuch der Engländer in seinem Rücken gar nichts mit. Das Spiel hat er natürlich nicht wieder angepfiffen. 

Verrückt: Selbst wenn Çakir das Spiel wieder freigegeben hätte, wäre der mögliche Treffer irregulär gewesen. Beim Doppelpass nach dem Anstoss stand Rashford doch tatsächlich im Abseits.

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