Der frühere deutsche Nationalspieler Philipp Lahm hat den EM-Auftritt der deutschen Mannschaft kritisiert und für sich persönlich das Amt als DFB-Präsident ausgeschlossen.
«Es ist und war nie mein Plan, DFB-Präsident zu werden. Ehrlich gesagt, kann ich mir diesen Posten für mich überhaupt nicht vorstellen», sagt der langjährige Spieler des FC Bayern München dem «Spiegel». Er habe bis 2024 eine wichtige Aufgabe als Organisationschef für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland. «Und die will ich wahrnehmen.»
Zum Abschneiden der Deutschen bei der EM sagt der Weltmeister-Kapitän von 2014, dass «der letzte Biss» gefehlt habe. «Es verändert sich etwas in der Hierarchie einer Mannschaft, wenn man Spieler, die in der Vergangenheit so wichtig waren wie Müller und Hummels, plötzlich wieder zurückholt.»
Er rechne aber damit, dass der neue Bundestrainer Hansi Flick das Ruder wieder in eine erfolgreichere Richtung drehen könne – auch wegen einiger Persönlichkeiten im Team wie Joshua Kimmich und Leon Goretzka.
Nach Ansicht von Lahm können viele Fans Entscheidungen im Fussball nicht mehr nachvollziehen. «Das viele Geld, das da unterwegs ist. Viele können sich deshalb nicht mehr mit dem Fussball identifizieren», sagt er. «Die Pandemie hat den Frust bei Fans verstärkt. Die Profis dürfen weiterspielen, die Amateure nicht. Das ärgert die Menschen.»