In Armut aufgewachsenRomelu Lukaku: Keiner verdient mehr Respekt!
pat
19.6.2018
Im Auftaktspiel gegen Panama hat Romelu Lukaku mit einem Doppelpack (69./75.) den Sack zu gemacht und dem Favoriten am Ende einen klaren 3:0-Sieg beschert. Und trotzdem wird er in Belgien nicht geliebt. Dabei hätte keiner mehr Respekt verdient als er. Ein Blick zurück in seine Kindheit.
In der ersten Halbzeit sieht der Starstürmer von Manchester United kaum einen Ball, in der Halbzeitanalyse wird er auch von den Experten auf «SRF» mit Kritik überschüttet. In der zweiten Halbzeit tut Lukaku dann das, was er am besten kann: Tore schiessen. Beim 2:0 verwertet der bullige Stürmer eine Flanke mit dem Kopf, beim 3:0 enteilt er dem Abwehrspieler und chippt den Ball über den aus dem Kasten stürmenden Keeper.
Wer sich die Spiele von Manchester United öfters anschaut, der weiss: Lukaku spielt oft unauffällig, man merkt erst dann, dass er auf dem Platz steht, wenn er nach seinen Treffern jubelt. In der abgelaufenen Saison war das wettbewerbsübergreifend 27 Mal der Fall.
Lukaku: «Ich wollte immer der beste Fussballer in Belgiens Geschichte werden»
Aber Lukaku ist in seiner Heimat nicht besonders beliebt. «Ich weiss nicht, warum mich manche Landsleute scheitern sehen wollen. Ich weiss es wirklich nicht», wird der Superstar in einem am Tag vor dem ersten WM-Spiel publizierten Artikel auf der Webseite «The Players Tribune» zitiert. Schliesslich hat er im Dress der Nationalmannschaft in 70 Spielen 38 Tore erzielt und ist damit mit 25 Jahren schon Rekordtorschütze der belgischen Nati. Wenn er gut spiele, dann sei er für viele Lukaku, der belgische Stürmer. Wenn er die Leistung nicht bringe, sei er aber einfach der belgische Stürmer kongelesischer Abstammung.
«Wenn man nicht mag, wie ich spiele, dann ist das in Ordnung. Aber ich bin in Belgien geboren. Und ich bin in Antwerpen, Lüttich und Brüssel aufgewachsen. Und ich wollte immer der beste Fussballer in Belgiens Geschichte werden. Das war immer mein Ziel. Nicht gut. Der Beste.» Vielleicht sind es genau diese Art von Aussagen, die ihn Sympathien kosten. Doch ein Blick in seine Kindheit erklärt, woher dieser unbändige Willen kommt, um jeden Preis der Beste sein zu wollen.
Jeden Tag Brot und Milch – etwas anderes kannte er nicht
Als er ein kleiner Junge war, gab es jeden Tag das gleiche Essen: Brot und Milch. Doch eines Tages habe er gesehen, wie seine Mutter die Milch mit Wasser gestreckt habe. Da habe er gewusst: «Wir sind pleite. Nicht arm, sondern pleite.» Sie hätten nicht genug Geld gehabt, um eine ganze Woche zu überleben. Überall im Haus seien Ratten herumgerannt, einmal hätten sie drei Wochen lang keinen Strom mehr gehabt, kein warmes Wasser.
«Es gab sogar Zeiten, da musste meine Mutter das Brot beim Bäcker auf Pump beziehen», so der Torjäger. Eines Tages sei er von der Schule nach Hause gekommen und habe seine Mutter weinen gesehen. «Da habe ich ihr gesagt: 'Mama, es wird sich alles ändern. Ich werde für Anderlecht Fussball spielen und es wird bald geschehen. Es wird alles gut kommen. Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen.'» Da war Lukaku sechs Jahre alt. Zehn Jahre später erhielt er bei Anderlecht seinen ersten Profivertrag!
«Die Leute im Fussball lieben es, über mentale Stärke zu reden. Nun, ich bin der stärkste Typ, den du jemals treffen wirst. Weil ich mich erinnere, wie ich mit meinem Bruder (Anm. d. Red.: Jordan spielt bei Lazio Rom, hat es aber nicht ins WM-Kader geschafft) und meiner Mutter im Dunkeln sass, wir unsere Gebete sprachen und wir dachten, glaubten, wussten… es wird gut kommen.»
Nun schreiben wir das Jahr 2018: Der 25-jährige Romelu Lukaku trifft im ersten Spiel doppelt und wird zum «Man of the Match» gewählt. «Ich werde mich an dieser WM daran erinnern, Spass zu haben. Das Leben ist zu kurz für Stress und Drama», meinte Lukaku schon vor dem ersten Spiel.
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