Die Schweizer Nati muss gegen Kamerun zum WM-Auftakt auch schwierige Phasen überstehen, kann dank Breel Embolos Treffer aber die ersten drei Punkte einfahren. Die Stimmen zum Spiel.
Breel Embolo
«Ich bin extrem stolz. Es ist ein Traum. Das erste WM-Tor gegen Kamerun, nach so einer langen Zeit und so viel Gerede. Ich bin extrem stolz auf mich und meine Familie», sagt der Matchwinner für die Schweiz gegenüber SRF. «In den ersten 30 Minuten haben wir das Spiel kontrolliert. Danach haben wir kleine, einfache Fehler gemacht.»
Der Start in die zweite Halbzeit sei dann aber wieder besser geglückt. «Die Dinge, die wir besprochen haben, haben wir sofort umgesetzt und so sind wir auch zu Chancen gekommen. Glückwunsch an die Mannschaft, alles Gute an Kamerun und wir machen jetzt weiter.»
Xherdan Shaqiri
Nachdem der sichtlich gut gelaunte Shaqiri zuallererst Grüsse an Beni Huggel ins TV-Studio sendet, sagt der 31-Jährige: «Viele Mannschaften, wie Deutschland und Argentinien, haben das erste Spiel verloren. Unsere Gruppe ist nicht so einfach, deshalb wollten wir unbedingt mit einem Sieg starten. Die Pflicht ist erfüllt, jetzt haben wir noch zwei andere schwere Spiele. Nur mit einer super Leistung können wir diese bestehen. Aber das ist schon mal ein guter Start, jetzt können wir mit Selbstvertrauen ins nächste Spiel.»
Shaqiri streicht die Wichtigkeit des Führungstreffers kurz nach der Pause heraus. «Man sieht die Erleichterung. Es war lange 0:0 und wir brauchten einen Exploit. Das 1:0 hat uns noch mehr Selbstvertrauen gegeben. Ab da haben wir noch mehr nach vorne gespielt. Am Schluss war dieses Tor spielentscheidend.»
Yann Sommer
«Jeder weiss, wie wichtig der erste Match ist, um ins Turnier zu kommen und den Schwung mitnehmen zu können. Da ist klar, dass noch nicht alles funktioniert hat und dass man in gewissen Situation etwas verkrampft war. Aber schlussendlich zählen die drei Punkte – und die sind unglaublich wertvoll», macht der wiedergenesene Goalie klar.
Zudem verrät Sommer, wie knapp das Rennen gegen die Zeit vor dem Duell mit Kamerun für ihn war. «Ich war gestern im Abschlusstraining sehr happy. Es war das erste Training, in dem ich alles schmerzfrei machen konnte. Ich weiss, es ist noch nicht so lange her», sagt Sommer lachend. Und weiter: «Aber Last Minute. Ich bin sehr happy, dass der Fuss jetzt wieder gut ist. Jetzt bin ich über den Berg und jetzt machen wir weiter.»
Murat Yakin
«Wir sind zum richtigen Zeitpunkt in Führung gegangen», sagt Trainer Murat Yakin im SRF-Interview: «Wir waren dominant. Wir hatten viel Ballbesitz und gute Stationen, aber am Schluss die falsche Entscheidung getroffen – auf den letzten 15 bis 20 Metern.»
Zudem wünscht sich der Coach von seiner Mannschaft, dass Captain Xhaka in der Offensive noch mehr gesucht wird. «Granit wäre zwei-, dreimal in einer Situation gewesen, in der man ihn hätte anspielen können, weil er den offensiven Drang hat und bei Arsenal gezeigt hat, dass er aus dieser Position viele Tore schiesst. (...) Nur haben wir Granit dann zu wenig gesucht, damit er hätte zum Abschluss kommen können.»
Yakin sieht auch Potenzial in der Chancenverwertung, macht aber auch klar: «Es war ein Auftaktspiel, in dem sicher der eine oder andere Spieler etwas angespannt war.» Und weiter: «Gegen Brasilien wird es sicher nicht ähnlich laufen. Da müssen wir noch präziser und konkreter werden – aber auch in der Defensivarbeit. Wir wissen, dass es nicht das gleiche Spiel werden wird. Deshalb geniessen wir mal den Moment.»
Rigobert Song (Kamerun-Trainer)
«Wir sind enttäuscht. Im Fussball entscheiden Details über den Ausgang eines Spiels. Wir haben etwas nachgelassen und prompt das Tor kassiert. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, so ist Fussball. Auf dem höchsten Niveau muss man immer voll konzentriert sein. Alles bleibt möglich für uns.»
Das Telegramm
Schweiz - Kamerun 1:0 (0:0)
Al-Janoub Stadium, Al-Wakrah. - 39'089 Zuschauer. - SR Tello (ARG). -
Tor: 48. Embolo (Shaqiri) 1:0.
Schweiz: Sommer; Widmer, Akanji, Elvedi, Rodriguez (90. Cömert); Freuler, Xhaka; Shaqiri (72. Okafor), Sow (72. Frei), Vargas (81. Rieder); Embolo (72. Seferovic).
Kamerun: Onana; Fai, Castelletto, N'Koulou, Tolo; Hongla (68. Ondoua), Gouet, Anguissa; Mbeumo (81. Ngamaleu), Choupo-Moting (74. Abubakar), Toko Ekambi (74. Nkoudou).
Bemerkungen: Schweiz ohne Steffen (verletzt). Kamerun komplett. Verwarnungen: 36. Fai. 64. Elvedi. 83. Akanji.