WM-Quali «Am Rande eines Herzinfarktes» – Fünf Dinge, die Sie verpasst haben könnten

pat

29.3.2021

Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique ist alles andere als angetan von der Leistung seiner Spieler.
Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique ist alles andere als angetan von der Leistung seiner Spieler.
Bild: Getty

Das Tor in St. Gallen ist zu hoch, die WM-Quali-Partie gegen Litauen wird mit rund zwanzigminütiger Verspätung angepfiffen. Während die Verantwortlichen wohl am liebsten im Boden versinken würden, tut es das Tor leider nicht. Und was gab auf anderen Plätzen zu reden?

pat

29.3.2021

TV-Experte Hoeness zückt das Handy und gibt leichte Entwarnung bei Lewandowski

Beim 3:0-Sieg Polens über Andorra wird Doppeltorschütze Robert Lewandowski nach 63 Minuten angeschlagen ausgewechselt. «Er hat Schmerzen im Knie gespürt. Wir werden morgen checken, ob er okay ist», so Nationaltrainer Paulo Sousa nach der Partie. Gross ist auch die Sorge bei «RTL»-Experte Uli Hoeness im Studio: «Mir ist das Herz stehen geblieben. Hoffen wir, dass es nichts Schlimmeres ist.»

Der Bayern-Ehrenpräsident führt im Anschluss mehrere Telefonate und verkündet noch während der Sendung: «Die ersten Prognosen sind nicht ganz so schlimm, wie es zunächst ausgesehen hat.» Für die Polen, die am kommenden Mittwoch im Topspiel der Gruppe I auf England treffen, wäre der Ausfall ein Schock. Genauso für die Bayern, die am kommenden Samstag bei RB Leipzig, dem Tabellenzweiten, antreten müssen. Zudem jagt der 32-Jährige weiter den Bundesliga-Torrekord von Gerd Müller (40 Ligatore in einer Saison). Nach 26 Spieltagen hat «Lewa» 35 Treffer auf dem Konto, nur eine Verletzung könnte ihn wohl am Knacken des Rekords hindern …


Bei Ronaldo liegen die Nerven blank

Nach dem 1:0-Sieg gegen Aserbaidschan zum Auftakt lässt Portugal am Samstag in Serbien Punkte liegen. Trotz 2:0-Pausenführung kommt der amtierende Europameister nicht über ein 2:2 hinaus. Sehr zum Ärger von Ronaldo, der in der Nachspielzeit eigentlich den Siegtreffer erzielt. Eigentlich, weil der Ball nach seinem Abschluss klar hinter der Torlinie ist, die Unparteiischen dies aber von blossem Auge nicht sehen. Da der VAR in der Quali nicht zum Einsatz kommt, kann niemand korrigierend eingreifen. CR7 ist ausser sich vor Wut, faltet den Linienrichter zusammen und sieht dafür Gelb. Zu viel ist zu viel, der Superstar schmeisst die Captainbinde auf den Rasen und verlässt das Spielfeld noch vor dem Schlusspfiff.


Spanien-Coach «am Rande eines Herzinfarktes»

In der 92. Minute schiesst Joker Dani Olmo in Georgien das 2:1 für Spanien und verhindert damit den totalen Fehlstart. Trotz mehr als 70 Prozent Ballbesitzes hinterlassen die Spanier drei Tage nach dem 1:1 im Heimspiel gegen Griechenland erneut keinen guten Eindruck. Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique gesteht nach dem Spiel: «Ich war am Rande eines Herzinfarktes. Wir hatten zwischenzeitlich schon den Glauben an uns verloren.» Dank des Sieges hält sich der Schaden in Grenzen. Zwar beträgt der Rückstand auf Schweden zwei Punkte, doch das lässt sich in den kommenden sechs Spielen korrigieren. Dafür muss die Mannschaft von Enrique allerdings eine Schippe drauflegen.


Zlatan Ibrahimovic ist zurück – und wie!

Apropos Schweden. Bei seiner Rückkehr im Nationalteam glänzt der 39-jährige Ibrahimovic beim 3:0 gegen Kosovo als zweifacher Vorbereiter, besonders sein Kung-Fu-Hackenpass ist allererste Sahne. Bereits im Spiel gegen Georgien bereitete der selbsternannte «Fussball-Gott» das 1:0 vor. «Ich habe ihnen gesagt, dass ich meine Tore erzielt habe», gibt er am Sonntag zu Protokoll. Er helfe nun seinen Mitspielern, eigene Tore zu erzielen. Nach der EM 2016 trat Ibrahimovic nach 116 Länderspielen (62 Tore) zurück. Nun steht er also wieder im Aufgebot der «Tre Kronor».


Schweizer EM-Gegner gut im Schuss

Am 11. Juni fällt der Startschuss zur EM und so sind die WM-Quali-Spiele auch eine Art Vorbereitung auf das Turnier. Die Schweiz hat mit Siegen gegen Bulgarien und Litauen gezeigt, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Auch Italien (EM-Gruppengegner und WM-Quali-Gegner) steht nach zwei Spielen mit dem Punktemaximum da. Ohne zu glänzen, bauen sie ihre Serie der Ungeschlagenheit auf 24 Spiele aus. Eindrücklich!

Einen sackstarken Eindruck hinterlassen auch die Türken, die nach der missglückten Nations-League-Kampagne (Abstieg in die dritthöchste Liga) mit Siegen gegen Holland (4:2) und Norwegen (3:0) perfekt in die WM-Quali starten. In dieser Verfassung können sie der Schweiz an der EM richtig gefährlich werden. Nur Wales steht nach der 1:3-Niederlage letzten Mittwoch gegen Belgien noch ohne Punkte da. Das Spiel am Dienstag gegen Tschechien wird bereits einen wegweisenden Charakter haben.

Die Türken präsentieren sich beim Start in die WM-Qualifikation von ihrer besten Seite.
Die Türken präsentieren sich beim Start in die WM-Qualifikation von ihrer besten Seite.
Bild: Keystone