Nach dem spektakulären Out in der Champions League muss Torwart-Legende Gianluigi Buffon weiter auf seinen ersten Titel in der Königsklasse warten. Langsam aber sicher läuft dem 41-jährigen Italiener aber die Zeit davon.
Es hätte sein Moment werden können – in der 94. Minute sieht sich Gianluigi Buffon im Elfmeterduell Marcus Rashford gegenüber. Für PSG – und insbesondere für dessen Torhüter – geht es in diesem Moment um alles oder nichts. Noch nie konnte der Italiener in seinen 25 Jahren als Profi-Fussballer die Champions League gewinnen. Und es sollte auch dieses Jahr wieder nichts werden. Mit einem satten Schuss knallt Rashford den Ball unter die Latte und lässt Buffons Traum vom Titel auch im 19. Anlauf platzen.
Besonders bitter ist, dass ein enorm strittiger Entscheid zum Elfmeter für Manchester United führt. Die Situation erinnert stark an letzte Saison, denn auch 2017/18 war es ein fragwürdiger Penalty, der dafür sorgte, dass Buffon – damals noch bei Juventus Turin – in der Champions League frühzeitig die Segel streichen musste. Ironischerweise verwertete jenen Elfmeter ausgerechnet Cristiano Ronaldo, der im darauffolgenden Sommer selbst zur «alten Dame» wechselte.
Ein Transfer, von dem Buffon wohl noch nichts wusste, als er kurz zuvor Turin verliess und in Paris unterschrieb. Denn mit Ronaldo in ihren Reihen wurden die «Bianconeri» sofort zum Top-Favoriten auf den Henkelpott.
Vertragsverlängerung in Paris?
Bei PSG hatte Buffon aber auch keine schlechten Karten auf den einen Titel, der ihm immer noch fehlt – und es wurde ihm Einsatzzeit garantiert. Für den Hauptstadtklub stand der Weltmeister von 2006 in dieser Champions-League-Saison fünf Mal zwischen den Pfosten. Ob dies nächstes Jahr wieder der Fall sein wird, ist fraglich.
Vor dem Spiel gegen Manchester United sickerte in Paris durch, dass die Klub-Bosse beim französischen Meister bereit seien, den Vertrag des Italieners um zwei weitere Jahre zu verlängern. Nach seinem Patzer vor dem 2:1 durch Romelu Lukaku gab er ihnen allerdings triftigen Grund, dies nicht zu tun.
Viele andere Optionen bleiben Buffon aber nicht – 41 Jahre, das ist auch für einen Torhüter höchstes Rentenalter, vor allem, wenn es darum geht bei einem absoluten Top-Klub die Nummer 1 zu halten.
Zu hohe Ambitionen?
Möglich wäre im Sommer ein Wechsel à la Iker Casillas – die spanische Torwart-Legende verliess Real Madrid vor über drei Jahren und wechselte zum FC Porto. Beim portugiesischen Meister ist der 37-Jährige nach wie vor eine Stammkraft. Durch seinen Wechsel verpasste Casillas jedoch die letzten drei Champions-League-Titel der Madrilenen.
Buffons Chancen auf den Triumph in der Königsklasse würden bei einem Wechsel zu einem kleineren Verein natürlich drastisch sinken. Aber unmöglich wäre es nicht – mit dem FC Porto steht Casillas im Vergleich ja immerhin schon mal im Viertelfinale.
Einen Stammplatz könnte sich der legendäre Italiener noch bei so manchem Verein ergattern, an Angeboten würde es im Sommer also bestimmt nicht mangeln. Und wenn es dann mit der Champions League nicht klappen sollte, dann hat der neunfache italienische Meister ja trotzdem noch die ein oder andere Medaille zu Hause im Schrank hängen.
Buffons Erfolge:
1x Weltmeister
9x Italienischer Meister
5x Italienischer Pokalsieger
6x Italienischer Superpokalsieger
