Der bei einem Flug über den Ärmelkanal verschollene Fussballer Emiliano Sala und sein Pilot können nach Ansicht der Rettungskräfte nicht mehr lebendig geborgen werden. Ein renommierter Aviatik-Experte hat sich nach dem mutmasslichen Absturz zu Wort gemeldet.
Der Luftrettungsdienst Channel Islands Airsearch sagte am Mittwoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass es nach rund 40 Stunden im Wasser kaum Überlebenschancen gebe. Die Suche gehe aber weiter.
Auch die letzten Nachrichten, die Sala abgesetzt haben, lassen das Schlimmste vermuten. «Ich bin hier oben im Flugzeug, das anscheinend gleich in seine Einzelteile zerfällt, und bin auf dem Weg nach Cardiff», hiess es in der am Dienstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Audiodatei. «Wenn ihr in eineinhalb Stunden keine Neuigkeiten von mir hört: Ich weiss gar nicht, ob die überhaupt jemanden schicken, um nach mir zu suchen, weil sie mich sowieso nicht finden werden.» Und Ex-Teamkollege Nicolas Pallois sagte gegenüber «Ouest France», dass ihm Sala geschrieben habe, dass das Flugzeug mehrere Startversuche unternommen habe.
Sala, der ehemalige Angriffsspieler des FC Nantes, war nach einem Millionentransfer auf dem Weg zu seinem neuen Verein Cardiff City.
Aviatik-Experte verurteilt den Piloten
Gegenüber dem argentinischen TV-Sender «TyC Sports» hat sich inzwischen der Luftwaffenpilot und Aviatik-Experte Jorge Polanco zum mutmasslichen Absturz geäussert. «Es ist ein Unsinn, den Ärmelkanal in der Nacht und bei schlechtem Wetter in einem einmotorigen Flugzeug zu überqueren. Es ist ein tolles Flugzeug. Aber es ist nicht gemacht für schlechtes Wetter. Bei solchen Bedingungen kann es Vereisungen geben. Dies kann zum Absterben des Motors führen. Ich verstehe nicht, wer Sala davon überzeugt hat, an Bord zu gehen.»