Karim Benzema sprach mit «France Football» darüber, was sich für ihn seit dem Abgang von Cristiano Ronaldo geändert hat und wie er als Routinier mit den jungen Spieler umgeht.
Seit Sommer 2009 geht Karim Benzema für Real Madrid auf Torejagd. Der Franzose stiess als 21-jähriges Jungtalent von Lyon zu den Königlichen. Im Interview mit «France Football» meint Benzema zum Wechsel: «Als ich zu Real kam, war ich überrascht. Von der Grösse der Organisation, was alles rund um den Verein läuft ... Lyon ist im Vergleich zu Madrid viel kleiner. Ich wusste, dass es viele Hüden zu überwinden geben würde, denn es ist der beste Klub der Welt. Und das ist mir gelungen.»
Die Königlichen unter der Führung von Präsident Florentino Pérez nahmen 2009 nicht nur Benzema unter Vertrag, sondern verpflichteten auch Stars wie Xabi Alonso, Kakà und einen gewissen Cristiano Ronaldo. So stand Benzema in den nächsten neun Jahren meist im Schatten des Portugiesen. Für den Stürmer mit algerischen Wurzeln jedoch kein Problem: «Es gab halt ein Typ, der mehr als fünfzig Tore pro Saison erzielte. So war ich mehr in der Rolle eines Vorlagengebers ... Ich spielte für Cristiano. Wir waren ein gutes Duo. Ich suchte ihn immer auf dem Feld, damit er mehr Tore erzielen kann. Jetzt bin ich der Leader im Angriff. Es liegt an mir, den Unterschied zu machen und das Team mit meinen Toren zu tragen. Ich bin sehr glücklich, weil ich nun mein echtes Fussballspiel zeigen kann.»
Statistiken sind nicht alles
Tatsächlich skort er diese Saison wie noch nie. In 40 Pflichtspielen traf der 81-fache Nationalspieler 20 Mal und lieferte 7 Assists. Obwohl der 1,85 Meter grosse Angreifer bei den Königlichen bisher in gesamthaft 452 Spielen 212 Treffer markierte, wurde ihm immer wieder vorgeworfen, zu wenig zu skoren. Für Benzema zählt aber nicht nur die persönliche Statistik: «Man muss den Fussball in seiner Gesamtheit betrachten. Für mich bedeutet Stürmer zu sein, nicht nur Tore schiessen. Heutzutage wird Fussball zu einer Sammlung von Statistiken. Und man schaut nur noch auf das ... Es gibt auch Stürmer, die Räume freimachen, die den Gegner ermüden, die ihren Mitspielern Chancen kreieren, die das Team zum Spielen bringen ...»
Inzwischen ist Benzema 31-Jährig und ein gestandener Routinier. Nach Sergio Ramos ist er der dienstälteste Profi im Kader der Madrilenen. Benzema über seine Rolle als Vorbild für die Jungen: «Die jungen Leute erinnern mich an mich selbst, als ich in Lyon anfing. Ich sehe es zum Beispiel bei Vinicius, der erst achtzehn Jahre alt ist. Manchmal frage ich ihn nach Dingen und dann sage ich mir: ‹Warte, er ist erst achtzehn Jahre alt, immer mit der Ruhe. Erinnere dich, wie du in diesem Alter warst ...› Aber ich rede so mit ihm, weil ich weiss, dass er es drauf hat. Er ist sehr stark.»
Doppelter «El Clásico» steht an
Der gelobte Vinicius Junior gibt sich vor dem Doppelduell gegen Erzrivale Barcelona – morgen im Cup-Halbfinal-Rückspiel und am Samstag in der Meisterschaft – schon mal selbstbewusst: «Wir sind bereit für den Clásico. Ich kann es kaum erwarten. Es ist sind sehr wichtige Spiele. Jeder Fussballspieler würde es lieben, in einem Clásico aufzulaufen.»
Ein spezielles Augenmerk werden die Real-Cracks wieder auf Lionel Messi legen müssen. Der Argentinier fertigte am letzten Spieltag den FC Sevilla beim 4:2 Erfolg mit drei Toren und einer Vorlage im Alleingang ab. Das brasilianische Supertalent zum Schlüsselspieler des Gegners: «Messi ist immer da. Er ist ein unglaublicher Spieler, aber wir haben vor niemandem Angst. Wir sind bereit und haben die besten Spieler der Welt in den Reihen.»