Chinesen bleiben stur BVB begrüsst Witsel – Fix ist der Transfer aber noch nicht

jar

6.8.2018

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke begrüsst Axel Witsel in Bad Ragaz. 
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke begrüsst Axel Witsel in Bad Ragaz. 
Getty Images

Axel Witsel steht unmittelbar vor dem Wechsel zu Borussia Dortmund und ist auch schon beim BVB-Trainingslanger in Bad Ragaz eingetroffen. Sein Noch-Verein Tianjin Quanjian versucht den Abgang des belgischen Startspielers aber mit aller Kraft noch zu verhindern.

Es ist die vielleicht komplizierteste Transfersaga des Sommers: Axel Witsel will nach anderthalb Jahren China nach Europa zurückkehren, sein Verein aber lässt den zentralen Mittelfeldspieler alles andere als gerne gehen. Zwar befindet sich der Belgier bereits in Bad Ragaz im Kanton St. Gallen, wo das Team von Lucien Favre sich für die kommende Saison vorbereitet, in trockenen Tüchern ist der Transfer aber noch nicht. 

Am Montagnachmittag teilte der BVB mit, dass man sich mit Witsel auf einen Vertrag bis Juni 2022 geeinigt habe. Der Wechsel wird aber noch nicht als offiziell vermeldet, weil sich die Chinesen offenbar noch dagegen wehren. Tianjin hatte in der vergangenen Woche darauf beharrt, dass die Ausstiegsklausel nur zur Frühphase des chinesischen Transferfensters gezogen werden kann – und somit keine Gültigkeit mehr habe. «Der Transfer findet nicht statt», sagte Tianjin-Coach Paulo Sousa, der vor wenigen Jahren noch beim FC Basel an der Seitenlinie stand. Er hoffe, «dass unsere Interessen vom nationalen Fussballverband und anderen Institutionen gewahrt werden».

BVB ist nicht nervös

«Witsel hatte am Sonntag fristgerecht von der in seinem Arbeitsvertrag mit dem chinesischen Klub Tianjin Quanjian verankerten Ausstiegsklausel Gebrauch gemacht. Borussia Dortmund wiederum hatte Tianjin Quanjian mitgeteilt, dass es bereit ist, die festgeschriebene Ablösesumme zu entrichten», schreiben die Dortmunder entschlossen auf ihrer Vereinsseite. 

Der Transfer soll innerhalb der kommenden Tage noch formal über das «FIFA TMS» abgewickelt werden. Das Transfer Matching System der FIFA ist eine Online-Plattform, über welche die Klub via Fussballverband verpflichtend ihre Transfers abwickeln müssen. Das System soll vor allem bei Übersee-Transfers für mehr Transparenz und Effizienz sorgen.

Mit seiner Rückkehr nach Europa wird Witsel, der mit Belgien an der WM bis in den Halbfinal kam, eine gewaltige Lohneinbusse verkraften müssen. Laut dem Fachmagazin «kicker» soll er in Dortmund rund 7,5 Millionen Euro pro Jahr verdienen, in China waren es demnach jährlich 18 Millionen.

Geld wird Witsel in den anderthalb Jahren in China und den viereinhalb Jahren zuvor in Russland aber ohnehin genug verdient haben. Der 96-fache Nationalspieler will endlich in einer europäischen Top-Liga spielen. Auch Witsel hat keine Bedenken, dass sein Wechsel nach Dortmund noch platzen könnte. «Ich bin total happy und auch stolz, bald für den BVB spielen zu dürfen. Nach unserem ersten Gespräch musste ich nicht mehr lange überlegen, denn Borussia Dortmund ist für mich einer der besten Klubs auf dem Kontinent», wird der Belgier zitiert. «Ganz ehrlich: Ich kann es gar nicht erwarten, vor 81.000 Menschen aufzulaufen.»

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