Halbzeit-Analyse Champions League: Drei Teams ragen heraus – YB darf weiter träumen

Patrick Lämmle

5.11.2018

Der Schweizer im Kasten von Dortmund: Roman Bürki hat in der laufenden Champions-League-Kampagne noch keinen Gegentreffer kassiert.
Der Schweizer im Kasten von Dortmund: Roman Bürki hat in der laufenden Champions-League-Kampagne noch keinen Gegentreffer kassiert.
Bild: Getty Images

Die Gruppenphase geht endgültig in die heisse Phase: Drei Runden sind gespielt, drei Runden stehen noch an. Welche Partien haben uns vom Hocker gehauen, wer hat enttäuscht und was kann YB noch erreichen?

Drei Teams führen ihre Gruppe mit dem Punktemaximum an: Dortmund, Barcelona und Juve. Es müsste mit dem Teufel zu und hergehen, sollten sich diese drei Mannschaften nicht für die Achtelfinals qualifizieren.

Die Hammer-Gruppe hält, was sie verspricht

Die Top-Teams Liverpool, Napoli und PSG wurden in eine Gruppe gelost, dazu noch Roter Stern Belgrad, dessen Fans den Gegnern bei Heimspielen das Leben zur Hölle machen können. Nach drei Runden ist die Ausgangslage noch völlig offen, wie der Blick auf die Tabelle zeigt. Roter Stern Belgrad wird die Gruppenphase nicht überstehen, doch sie könnten zum Spielverderber werden – Liverpool und PSG müssen noch in Belgrad antreten, Napoli hat bereits zwei budgetierte Punkte liegen lassen beim 0:0. Und bis auf die Nullnummer hatten alle Spiele grossen Unterhaltungswert – dazu später mehr.

Hier sehen Sie den Stand nach drei Runden in der Hammergruppe C und in der YB Gruppe.
Hier sehen Sie den Stand nach drei Runden in der Hammergruppe C und in der YB Gruppe.
Bild: Teleclub

YB darf vom europäischen Überwintern träumen

Nach drei Runden liegt YB auf dem letzten Platz, hat aber immerhin einen Punkt auf dem Konto und damit nur einen weniger als Valencia. Im Hinspiel in Bern spielte der Schweizer Meister 1:1 und war damit noch schlecht bedient. Doch dank dem Punktgewinn lebt der Traum vom europäischen Überwintern – der Gruppendritte spielt in der Europa League weiter.

Damit das so bleibt, braucht es am Mittwoch in Valencia wohl einen Sieg. Aber auch in Manchester muss YB nicht chancenlos bleiben, denn der englische Vizemeister spielt derzeit alles andere als konstant. Dass YB erst in der letzten Runde auf Juve trifft, könnte ebenfalls ein Vorteil sein, da die Turiner zu diesem Zeitpunkt bereits für die Achtelfinals qualifiziert sein dürften. Und gegen eine B-Elf von Juve, da liegt an einem perfekten Abend etwas drin.

Die grössten Überraschungen

Dass Ajax Amsterdam in München 1:1 spielen würde, war nicht zu erwarten. Noch überraschender war der 2:1-Sieg von Lyon bei Titelaspirant Manchester City in der 1. Runde. Inzwischen grüssen die «Sky Blues» aber von der Tabellenspitze – alles halb so wild also.

Die grössten Rätsel gibt Real Madrid auf, der Champions-League-Sieger der letzten drei Jahre. Zwar ist Real mit sechs Punkten auf Kurs, doch die bisherigen Auftritte, das 3:0 in der 1. Runde gegen Roma ausgenommen, waren enttäuschend (0:1 bei ZSKA Moskau und ein 2:1-Sieg gegen Viktoria Pilsen). Auch in der Liga läuft es nicht. Nach der debakulösen 1:5-Pleite im Clasico gegen Barcelona am vergangenen Wochenende wurde Trainer Julen Lopetegui entlassen. Findet Real nicht schleunigst zur Normalform, so ist die Achtelfinal-Qualifikation in Gefahr – das Verpassen der Runde der letzten 16 wäre eine Sensation.

Gareth Bale – in der aktuellen Situation hilft nur noch beten.
Gareth Bale – in der aktuellen Situation hilft nur noch beten.
Bild: Getty Images

Top 3: Die geilsten Spiele der ersten drei Runden

Dortmund – Atlético Madrid 4:0
Mit grosser Spannung wurde das Spiel zwischen der Dortmunder Torfabrik und den Defensivkünstlern aus Madrid erwartet. Am Ende siegte der von Lucien Favre gecoachte BVB mit 4:0, es war die höchste Pleite für Atlético unter Trainer Diego Simeone. Nach dem Spiel zollten sich die beiden Übungsleiter gegenseitig grössten Respekt.

Liverpool – PSG 3:2
Es war ein packendes Spiel, die «Reds» führten mit 2:0, doch Paris kämpfte sich zurück und schien einen Punkt aus Liverpool zu entführen. Doch dann kam der grosse Auftritt des eingewechselten Roberto Firmino, der die Partie in der ersten Minute der Nachspielzeit entschied. Teleclub-Reporter Dani Wyler haut es fast aus den Socken – Video unten.

PSG – Napoli 2:2
Die Süditaliener schienen wie der sichere Sieger, die Weichen waren bereits auf Achtelfinal gestellt. Doch in der dritten Minute der Nachspielzeit zimmerte Angel di Maria den Ball unhaltbar ins Lattenkreuz zum 2:2-Endstand. Ein Prachtstor und verdammt wichtig, PSG bleibt damit im Rennen.

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