Buch sorgt für Wirbel Chiellini: «Balotelli verdient Ohrfeige – Melo der Schlimmste der Schlimmen»

SB10

11.5.2020

Giorgio Chiellini im (verbalen) Duell mit Mario Balotelli.
Giorgio Chiellini im (verbalen) Duell mit Mario Balotelli.
Bild: Getty

Juve-Abwehrchef Giorgio Chiellini verrät in seiner Autobiografie, dass ihm in seiner Karriere vor allem zwei Spieler negativ aufgefallen sind: Mario Balotelli und Felipe Melo. Die beiden lassen die Kritik nicht auf sich sitzen.

Der beinharte Verteidiger wird nächste Woche sein Buch «Io, Giorgio» herausbringen. Der Erlös kommt dabei wohltätigen Zwecken zugute. In einem Interview mit der Zeitung «La Repubblica» gab er schon einmal Einblick in sein Werk: «Ich wurde von zwei Spielern wirklich enttäuscht, wie ich auch in dem Buch geschrieben habe: Balotelli ist ein negativer Mensch, der keinen Respekt vor der Gruppe hat. Beim Confederations-Cup 2013 gegen Brasilien hat er für nichts eine helfende Hand geboten, er hat wirklich eine Ohrfeige verdient.»

Der Juventus-Captain zweifelt auch an seinem sportlichen Wert: «Einige Leute dachten, er gehöre zu den fünf besten Stürmern der Welt, aber ich habe ihn nicht einmal unter den ersten 10 oder 20 in Betracht gezogen.»

Nur ein Kicker war in seinen Augen noch schlimmer, Felipe Melo: «Wirklich der schlimmste der Schlimmen», hält der 35-Jährige fest.
«Ich kann Menschen, denen es an Respekt mangelt, die immer gegensätzlich sein wollen, nicht ausstehen», so Chiellini weiter. «Mit ihm in der Nähe drohte immer eine Schlägerei.» Das habe ich den Verantwortlichen auch gesagt: «Er ist ein fauler Apfel.» 

Der 103-fache Internationale hat keine Angst vor dem nächsten Treffen mit der alten Dame gegen Brescia, dem aktuellen Arbeitgeber von «Super Mario»: «Ich hege keinen bösen Willen. Wenn ich diesen Spielern etwas mitteilen muss, werde ich es tun. Ich bin nicht jedermanns bester Freund, aber sie sind die einzigen beiden, die alle akzeptablen Grenzen überschritten haben.»

Chiellini, der seinen Master in Business Administration mit der Maximalpunktzahl 110 abschloss, hält fest: «Für mich ist das Problem nicht, wenn man schlecht spielt oder ein paar Nächte auswärts verbringt, sondern wenn es einem an Respekt mangelt (...). Einmal kann passieren, aber nicht, wenn es immer wieder vorkommt.»

Balotelli und Melo wehren sich

Mario Balotelli äusserte sich auf seinem Instagram-Kanal zu den Anschuldigungen: «Zumindest habe ich die Aufrichtigkeit und den Mut, die Dinge ins Gesicht zu sagen. Seit 2013 hättest du viele Gelegenheiten dazu gehabt, dich wie ein richtiger Mann zu verhalten, aber du hast es nicht getan. Wer weiss, was die heutigen Teamkollegen eines Tages über den seltsamen Captain sagen werden ... Wenn das bedeutet, ein Champion zu sein, dann möchte ich lieber keiner sein. Und ich habe das blaue Italien-Trikot nie respektlos behandelt.»

Felipe Melo spielt inzwischen wieder in der Heimat bei Palmeiras. Gegenüber «Gazzetta dello Sport» schlägt auch er zurück: «Es ist einfach, mit einem Buch über andere schlecht zu reden.» Der Brasilianer vermutet viele Gründe für die Vorwürfe von Chiellini. Die bitteren Niederlagen mit der italienischen Nati gegen seine Brasilianer (Confederations Cup 2009) oder von Juve gegen Galatasary (Champions League 2013). Oder weil Inter alles gewonnen habe, so Melo. «Und ich bin Interista», hält der 36-jährige fest.

Girogio Chiellini und Felipe Melo waren von 2009 bis 2011 Teamkollegen bei Juve.
Girogio Chiellini und Felipe Melo waren von 2009 bis 2011 Teamkollegen bei Juve.

Auch auf internationaler Ebene habe Chiellini überhaupt nichts gewonnen. Melo weiter: «Er benimmt sich immer wie ein Freak (...) Melos Liste würde noch weitergehen, aber «einige Dinge müssen in der Umkleidekabine bleiben».

Nicht nur einzelne Spieler bekommen vom Juve-Urgestein, der sich in seinem 15. Jahr in Turin befindet, ihr Fett ab. Er schreibt in seinem Buch auch, dass er Inter hasse: «Ich glaube, die Leute verstehen, was ich meine, und ich möchte nicht falsch interpretiert werden. Ich hasse Inter auf eine sportliche Art und Weise, so wie Michael Jordan die Pistons hasst. Ich kann nicht anders, als Inter zu hassen. Aber in 99,9 Prozent der Fälle, in denen ich mich mit gegnerischen Spielern ausserhalb des Spielfeldes getroffen habe, können wir darüber lachen (...) Sportlicher Hass ist das, was einen dazu treibt, einen Rivalen zu schlagen, und wenn man ihm die richtige Bedeutung beimisst, ist er ein wesentlicher Bestandteil des Sports», erläutert Chiellini. 


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