Interessensvertretung Deutsche Fussball-Profis um Mats Hummels gründen neues Bündnis

dpa/SB10

19.6.2020

Dortmunds Mats Hummels gehört wie Unions Neven Subotic zum neuen Spieler-Bündnis.
Dortmunds Mats Hummels gehört wie Unions Neven Subotic zum neuen Spieler-Bündnis.
Bild: Getty

Fussball-Profis aus den drei deutschen Profiligen und der Frauen-Bundesliga haben sich nach Informationen des «Kicker» zu einer neuen Interessensvertretung zusammengeschlossen.

Unter anderem Weltmeister Mats Hummels von Borussia Dortmund, Sven Bender von Bayer Leverkusen, Neven Subotic von Union Berlin und Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg wollen mit dem Bündnis dafür sorgen, dass Spieler bei zukünftigen Entscheidungen von den Clubs und der DFL einbezogen werden.

«Ich finde es wichtig, dass Spieler eine Stimme bekommen – und zwar über die 1. Bundesliga hinaus», sagte Hummels dem «Kicker». «Wir wurden zuletzt oft übergangen, umso nötiger ist es, dass wir künftig unsere Stimme aktiv einbringen.» Das Netzwerk will demnach noch in dieser Woche an die Öffentlichkeit gehen.

Augsburgs Torwart Andreas Luthe erklärte: «Es gibt drei Player in der Bundesliga, die DFL als Dachorganisation, die Vereine und die Spieler. Die Massnahmen werden aber nur von zwei Playern beschlossen. Wir als Spieler sind ganz, ganz hinten in der Kette und haben dafür zu sorgen, dass Fussball gespielt wird.»

Auslöser für die Gründung jetzt war offensichtlich auch der Umgang mit den Spielern in der Corona-Krise. Sören Gonther von Erzgebirge Aue sagte: «Wenn es eine Taskforce Fussball gibt, muss an diesem Tisch ein Spieler sitzen. Und wenn man über ein Hygiene-Konzept redet, müssen Spieler dazu befragt werden. Das darf nicht über unsere Köpfe hinweg entschieden werden.»



Urs Fischer: Gut, wenn Spieler-Interessen vertreten werden

Trainer Urs Fischer vom 1. FC Union Berlin begrüsst die neue Interessenvertretung. Er kenne das aus eigener Erfahrung, in der Schweiz geben auch es einen entsprechenden Zusammenschluss. «Ich glaube, das gehört dazu», meint Fischer.

«Ich finde es gut, wenn auch die Interessen der Spieler vertreten werden», betonte der 54 Jahre alte Schweizer. In anderen Bereichen gebe es auch Gewerkschaften. «Warum soll das im Fussball nicht der Fall sein?», meinte Fischer.

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