Happy Birthday, Paul Gascoigne Po-Gate, Furz-Eskapaden und eine nackte Mumie – Gazzas beste Streiche

Paul «Gazza» Gascoigne hat mit unzähligen Eskapaden und Skandalen für Aufregung im Fussball-Business gesorgt. Zu seinem 57. Geburtstag die besten Streiche und Faxen des Engländers.

«The Upshot» ist kein normaler Fussball-Account auf Twitter, wie bereits in der Kurzbeschreibung klar wird. «Betrunkene Eskapaden, Streitereien in der Umkleidekabine und alles andere, was BBC Sport nicht mit der Kneifzange anfassen will», lautet das Versprechen.

Kein Wunder, tauchte in einem Thread kürzlich auch Paul Gascoigne auf. Der mittlerweile 55-jährige Engländer hat auf und neben dem Feld seine Spuren hinterlassen. Auch wenn viele seiner Geschichten auf Alkohol- und Drogenkonsum zurückzuführen sind, lustig und unterhaltsam waren sie allemal. Ob die Episoden allesamt der Wahrheit entsprechen, ist nicht in jedem Fall überprüfbar. Aber wie heisst es in einem italienischen Sprichwort so schön: «Wenn es nicht wahr ist, dann ist es eine schöne Fantasie.»

Die Sport-SerieHoch geflogen, tief gefallen – Teil 1: Paul Gascoigne

1985: Im Alter von 17 Jahren verhilft der Neuling Gascoigne Newcastle zu einem Sieg gegen Watford und damit zum Gewinn des FA Youth Cup. In der Halbzeitpause kommt Watford-Boss Elton John (und Sänger) in die Umkleidekabine, um der Mannschaft zu gratulieren. Ein splitternackter Gazza steht im Wasserbecken auf und singt: «Elton, gib uns ein Lied!»

1987: Gazza verfeinert sein Talent für Streiche an seinem besten Kumpel Jimmy Five Bellies. Eines Abends stolpert Jimmy aus der Kneipe nach Hause und Paul reicht ihm eine heisse Pastete mit Hackfleisch. Five Bellies verschlingt ihn, bevor ein lachender Gascoigne enthüllt, dass er den Kuchen mit Katzenexkrementen gefüllt hat.

1988: Als Gascoigne seinen Wechsel zu den Spurs besiegelt, fahren Jimmy Five Bellies und der Rest von Gazzas Kumpels nach London. Die Spurs stellen ein schickes Hotel zur Verfügung. Die Jungs richten ein heilloses Chaos an. Gazza beginnt die Vertragsgespräche mit den Worten: «Wir möchten uns für die besten drei Tage unseres Lebens bedanken.»

1989: Gascoigne überredet die Tierpfleger im Zoo, ihm einen Strauss zu leihen. Er kleidet den Vogel in ein Spurs-Trikot und bringt ihn in einem braunen Sack zum Training. Nachdem er den verwirrten Strauss auf dem Trainingsgelände freigelassen hat, verbringt Gazza die nächsten vier Stunden mit dem Versuch, ihn zu fangen.

1990: Gazza wird in die englische Mannschaft für die WM 1990 in Italien berufen. Die Fernsehsender haben die geniale Idee, jeden Spieler bei der Aufstellung vor dem Spiel seinen Namen aussprechen zu lassen. Gazza lässt sich die Chance nicht entgehen: Er sagt unflätige Worte («f***ng wanker») in die Kamera – die BBC muss die Aufnahme für das gesamte Turnier verwenden.

1990: Vor Englands Gruppenspiel gegen Ägypten beschliesst Gazza, dem kulturellen Erbe des Gegners auf seine Art Tribut zu zollen. Er zieht sich nackt aus, mumifiziert sich in Toilettenpapier und wirft sich in den Hotelpool.

1991: Als Gazza mit den Spurs im FA-Cup-Finale verletzt wird, bringt sein alter Freund Jimmy Five Bellies ein Luftdruckgewehr an sein Spitalbett. Die nächste Woche verbringen sie damit, mit Kügelchen zu schiessen und Wasserballons auf die Fotografen zu werfen, die vor der Tür campieren.

1992: Vor einem Spiel Englands gegen Norwegen wird Gascoigne von einem norwegischen Fernsehteam gefragt, ob er eine Botschaft für Englands Gegner habe. «Verpiss dich, Norwegen» war wahrscheinlich nicht die Antwort, die sie erwartet hatten ...

Später im Jahr unterschreibt Gazza bei Lazio. Bei seiner ersten Pressekonferenz in Rom steht er auf, bittet um Ruhe und furzt in ohrenbetäubender Lautstärke. Später wird er zu einer Geldstrafe von 39'000 Pfund verurteilt, nachdem er auf die Frage eines Reporters mit einem Rülpsen in die TV-Mikrofone geantwortet hat.

Gazza hat einen ganz besonderen Gruss für Lazio-Präsident Sergio Cragnotti auf Lager. «Ich sagte zu ihm: ‹Deine Tochter – grosse Titten›», erinnert sich Gazza. «Erst später habe ich gemerkt, dass ich die Töchter verwechselt hatte – ich hatte an die Tochter seines Bruders gedacht.»

1993: Lazio-Trainer Dino Zoff wird zur Zielscheibe von Gazzas Streichen. Bei einer Gelegenheit bedeckt er sich mit Kunstblut und legt sich vor den Mannschaftsbus. Ein anderes Mal, als sie durch einen dunklen Tunnel fahren, zieht sich Gazza völlig nackt aus und springt auf den Sitz neben Zoff.

1994: Während einer Reise nach London trifft Gazza in einem Londoner Klub auf Liam Gallagher. Als der Oasis-Sänger auf die Toilette geht, stiehlt Gascoigne seinen Platz und vertilgt dessen Steak. Als er merkt, was passiert ist, nimmt Liam einen Feuerlöscher und spritzt damit Gazza ab. 

1996: Während einer öffentlichen Trainingseinheit mit England zieht Gascoigne die Shorts seines Mannschaftskameraden Paul Ince herunter. Das Hinterteil von Ince ist am nächsten Tag auf allen Titelseiten zu sehen.

Später im selben Jahr nimmt der englische Nationaltrainer Terry Venables Gascoigne in einem Freundschaftsspiel nach 80 Minuten vom Platz. Gazza rennt zum Ausgang, wo seine Kumpels mit einem Auto warten. Während das Spiel noch läuft, wird Gazza vor einem nahe gelegenen Pub gesehen, wie er in seinem England-Trikot eine Kippe raucht.

1997: Bei den Rangers perfektioniert Gazza einen seiner Lieblingsstreiche: Er versteckt nicht nur einen, sondern gleich zwei verfaulende Fische im Auto von Teamkollege Gordon Durie. «Wenn er den ersten findet, wird er denken, das war's schon», verrät Gazza Mitspieler Ally McCoist. Am Ende riecht das Auto so stark, dass es abgeschrieben werden muss.

1998: Während eines Golfausflugs mit seinen Rangers-Teamkollegen entdeckt Gazza einen Schwan, der an einem See herumstolziert. Kurzerhand stopft er ihn in den Kofferraum seines Range Rover. Dummerweise greift der Schwan wenig später Mitfahrer Ally McCoist auf dem Rücksitz an.

Trainer-Legende Alex Ferguson behauptete einmal, wenn Gazza zu Man United statt zu den Spurs gewechselt wäre, hätte er es geschafft, ihn auf dem richtigen Weg zu halten. Gazzas Antwort war vielsagend ...