Kommentar Die Italiener können's nicht lassen: Der Traum von Messi lebt

Von Jan Arnet

31.7.2020

Wechselt Lionel Messi tatsächlich zu Inter Mailand? Das wird ein Traum der Italiener bleiben.
Wechselt Lionel Messi tatsächlich zu Inter Mailand? Das wird ein Traum der Italiener bleiben.
Bild: Getty

Alle Jahre wieder kommen sie, die Gerüchte um Lionel Messi. Nun lockt Inter den Weltfussballer mit einem unfassbaren Angebot nach Mailand – das berichtet zumindest die grösste Sportzeitung Italiens. Dabei weiss doch jeder: Messi wird nirgendwo hingehen.

Der chinesische TV-Sender PPTV sorgte am Dienstag mit einer Promoaktion fürs Spiel Inter Mailand gegen Napoli (2:0) für viel Wirbel: Wie die italienische Zeitung «Corriere della sera» berichtete, prangte das Abbild von Lionel Messi auf der Fassade des Mailänder Doms, später wurde das Video dazu aus dem Netz gelöscht. Etwa ein Indiz für einen sensationellen Transfer des sechsfachen Weltfussballers nach Italien? Brisant: Der Sender PPTV gehört dem chinesischen Inter-Eigentümer Suning.

Seither gibt es in den italienischen Sportmedien kaum noch ein anderes Thema. Zumal bereits wenige Tage zuvor berichtet wurde, dass sich Messis Vater und Berater Jorge ein Haus im Mailand bauen lässt. Und schon im April hatte der frühere Inter-Mäzen Massimo Moratti die Gerüchte um einen spektakulären Wechsel des Argentiniers befeuert: «Ich denke, dass wir bis Ende des Jahres einige seltsame Dinge erleben werden. Es ist nicht verboten, von Messi zu träumen.» Schliesslich hatte sich der Zauberfloh in jüngster Vergangenheit mit der Vereinsführung der Katalanen gestritten – sein Vertrag bei Barça läuft auch nur noch bis 2021.

Der Traum von Messi lebt. Nicht nur bei den Fans der Nerazzurri, sondern in ganz Italien. Man wünscht sich die Duelle mit Messi und seinem grossen Rivalen Cristiano Ronaldo zurück. Die grösste italienische Sportzeitung «Gazzetta dello Sport» berichtet heute Freitag vom Plan der Mailänder, den 33-Jährigen zu Inter zu locken. Demnach pokert Inter darauf, dass Messi seinen Vertrag in Barcelona nicht verlängert und in einem Jahr ablösefrei gehen kann. In Mailand würde dann ein Mega-Vertrag auf den sechsfachen Weltfussballer warten: 260 Millionen Euro für vier Jahre. 

«Fake News»

Man könnte fast meinen, es fehle nur noch die Vollzugsmeldung. Bleibt aber noch zu erwähnen, was die Direktbeteiligten zu all den Gerüchten sagen. Inter-Trainer Antonio Conte sprach rund ums Spiel gegen Napoli von «absoluten Fake News», Messi würde «nicht einmal beim Fantasy-Managerspiel zu Inter wechseln». Und: «Den Mailänder Dom zu bewegen, wäre einfacher, als Messi von Barcelona nach Mailand zu bewegen.» Ähnliche Worte wählte Inter-Geschäftsführer Giuseppe Marotta, der sagte: «Messi ist absolut kein Ziel von uns.»

Und Messi selbst? Der schweigt bislang zu den neuesten Gerüchten. Womöglich, weil er sich auf die bevorstehende Endphase in der Champions League konzentrieren will. Vielleicht aber auch, weil er bereits im April, als die ersten Gerüchte aufkamen, sein Statement abgegeben hatte: Nachdem der argentinische TV-Sender «TNT Sports» behauptet hatte, dass der Youngster Thiago Almada gemeinsam mit Messi zu Inter wechseln könnte, bezeichnete Messi dies auf Instagram als «Lüge» und schmückte seinen Story-Post mit dem Hashtag  #FAKENEWS.



Auch wenn sein Vertrag nur noch bis 2021 läuft, hat Messi in Vergangenheit immer wieder betont, dass er seine Karriere in Barcelona beenden wolle. So scheint es nur eine Frage der Zeit, wann seine Vertragsverlängerung bekannt gegeben wird. Und nicht, wann sein Wechsel zu Inter verkündet wird. Aber eben: Träumen soll ja erlaubt sein.

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