Fall Mesut Özil Enttäuschter Löw: «Und wenns nur eine Minute ist»

lbe

28.9.2018

Anlässlich seines Besuchs in London zur Weltfussballer-Gala startete Jogi Löw einen letzten Versuch, mit Mesut Özil ins Gespräch zu kommen. Wie der enttäuschte Bundestrainer nun erzählt, war das Interesse dazu nur einseitig.

Wie die deutsche «Bild» am Mittwoch berichtete, hatte Arsenals Chefcoach Unai Emery sowohl Löw wie auch Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff verboten, beim Regenerationstraining auf dem Vereinsgelände zuzusehen. Immerhin waren den beiden die Türen zum Besucherzentrum des Premier-League-Klubs geöffnet, wo sie sich dann auch mit den beiden deutschen Spielern Bernd Leno und Shkodran Mustafi unterhielten.

Özil wusste Bescheid

Mesut Özil allerdings war auch im Besucherzentrum nicht aufzufinden, obwohl er gemäss Löw über die Anwesenheit seines ehemaligen Nati-Coaches Bescheid wusste. «Selbstverständlich melden wir uns immer an, wenn wir als Trainer und Manager der Nationalmannschaft einen Klub besuchen. Das haben wir auch frühzeitig gemacht und gesagt, dass wir am Montag ab 11 Uhr für dreieinhalb Stunden da sein werden. Da wusste jeder Bescheid, dass wir kommen.»

Löw betont, dass es ihm nach wie vor am Herzen liegt und er die Chance natürlich wahrgenommen hätte, die Sache mit Özil in einem persönlichen Gespräch zu klären: «Aber er war nicht da. Alle deutschen Spieler waren schon da, wir haben miteinander gesprochen und zusammen gegessen. Aber der Mesut war nicht da und von da her müssen wir einfach auch akzeptieren, dass er im Moment nicht mit uns sprechen will. Die Gründe kenne ich auch nicht.»

Löw ist enttäuscht

Der Bundestrainer macht auch kein Geheimnis daraus, dass er sich von einem Spieler wie Özil mehr erhofft hätte, vor allem auch nach der sehr langen und erfolgreichen Zusammenarbeit. «Logischerweise hab ich mir erhofft, dass ein Spieler, der aus der Nationalmannschaft zurücktritt und so lange mit mir zusammengearbeitet hat, mich persönlich anruft – und wenns nur eine Minute ist.»

Denn bisher sei das immer so gewesen: «Jeder Spieler, der irgendwann diese Entscheidung für sich getroffen hat, hat mich natürlich auch persönlich informiert.» Dass nun mit Özil ein Spieler, mit dem Löw ein «sehr gutes Verhältnis» hatte, für eine unerwünschte Premiere sorgt, ist für den Erfolgstrainer enttäuschend.

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