Video-HighlightsFrankfurt schreit «Nazis raus», Babel äfft Spieler nach, Mehmedi trifft
Tobias Benz
21.2.2020
Die Europa League bot am Donnerstag einmal mehr viel Spektakel.
Bild:Keystone/Getty
Die Europa League erwies sich einmal mehr als würdiger kleiner Bruder der Königsklasse. Dank eines grandiosen FC Basel und dem Köpfchen von Admir Mehmedi durften vor allem die Schweizer jubeln. Die Highlights des Abends im Video.
«Nazis raus» – Frankfurt-Fans beziehen Stellung zu Hanau-Schiesserei
Weil die Schweigeminute für die Opfer der Schiesserei in Hanau gestört wird, beziehen die Frankfurt-Fans ganz klar Stellung gegenüber Rechtsextremen. Nach dem Zwischenruf stimmt das ganze Stadion «Nazi raus»-Parolen an.
Herrliche Szenen: Babel ahmt Simulation nach
Der FC Getafe gewinnt gegen Ajax Amsterdam etwas überraschend mit 2:0. Allerdings fühlte sich die Partie für Ajax irgendwie nur wie eine halbe an. Der Grund dafür: Laut den Statistikern bei Opta war der Ball nur während mageren 42 Minuten und 36 Sekunden im Spiel.
42:36 - The ball was in play for just 42 minutes & 36 seconds during Getafe - Ajax, the second-shortest amount of time in a Europa League game (since 2009). Patience. pic.twitter.com/FjQSNT71h5
Schuld daran dürften auch die regelmässigen Showeinlagen einiger Spanier gewesen sein. Ajax-Stürmer Ryan Babel ging zu Beginn der zweiten Halbzeit auf witzige Art und Weise mit den Simulationen der Gegner auf und ahmte sie nach.
Babel meinte nach der Partie: «Ich weiss nicht, ob ich so etwas noch einmal mache. Es geschah im Moment. Aber dieser Typ war so nervig.»
Mehmedi köpft Wolfsburg zum Sieg
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20.02.2020
Schlechter Platz – kein Problem
Entweder es regnete die letzten Tage in Glasgow ziemlich intensiv, oder der Platzwart vergass, über Nacht den Rasensprenger auszuschalten. Weshalb auch immer der Platz am Donnerstagabend eher einem Moor als einem Rasen glich – Bragas Fransergio liess sich von den miesen Verhältnissen nicht beeindrucken.
Schlechter Platz – kein Problem
20.02.2020
Stocker vergoldet Basler Traumkombination
Das geht alles viel zu schnell für APOEL. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld schalten die Basler sofort, kombinieren sich durch die Abwehr und erhöhen durch Valentin Stocker auf 2:0.
Unsere Noten und Einzelkritiken in der Bildstrecke:
Nach dem 3:0 bei APOEL Nikosia stehen die Basler mit einem Bein in den Europa-League-Achtelfinals. Es folgen die Einzelbewertungen der FCB-Akteure.
Bild: Getty
Jonas Omlin (Note: 4,5): Beim Mannschaftsfoto sticht Omlin in seinem gelben Trikot heraus. Im Spiel wird er dann kaum gefordert und bleibt auf europäischem Parkett zum fünften Mal ohne Gegentor. Selten war das einfacher als gegen APOEL.
Bild: Keystone
Silvan Widmer (Note: 5): Der 26-jährige Aussenverteidiger macht auf der rechten Seite ordentlich Dampf nach vorne. In der 27. Minute sieht er seinen Kopfball vom Goalie pariert, kurz nach der Pause wird es nach einer seiner Flanken brandgefährlich. Auch defensiv erledigt er seinen Job tadellos.
Bild: Keystone
Eray Cömert (Note: 5.5): Der 22-Jährige verleiht nicht nur der Defensive Stabilität, er hat auch grosse Qualitäten im Aufbauspiel. Sein Pass auf Petretta vor dem 1:0 ist perfekt getimt. Ganz stark.
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Omar Alderete (Note: 4.5): Der Paraguayer ist stark in den Zweikämpfen, spielt aber zu viele Fehlpässe. Im Rückspiel fehlt Alderete gesperrt, weil er sich eine unnötige gelbe Karte abholt. Aufgrund des klaren Ergebnisses sollte das der FCB verkraften können, besonders schlau war die Aktion aber nicht. Das 2:0 leitet er mit einem langgezogenen Ball ein.
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Blas Riveros (Note: 4): Der 22-jährige Paraguayer kann nicht restlos überzeugen, seine Passquote ist mit knapp 66 Prozent ganz schwach. Im Verlaufe der Partie gewinnt er zwar an Sicherheit, dennoch ist er das schwächste Glied in der Viererkette. Zehn Minuten vor Schluss hat er Glück, dass sein Kopfball nicht im eigenen Tor landet.
Bild: Keystone
Taulant Xhaka (Note: 4.5): Wie gewohnt, ist er mit Leib und Seele bei der Sache. Weil der Gegner aber wenig Offensivpower entwickelt, braucht der «Terrier» auch nicht zuzubeissen. Pflichtbewusst erledigt er seinen Job.
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Fabian Frei (bis 85 Minute – Note: 5): In der 27. Minute hat Frei die Chance auf 2:0 zu erhöhen, doch er verzieht. Dafür bereitet er später das 2:0 mit einem klugen Pass vor. Frei hält das Mittelfeld zusammen und verteilt die Bälle – allerdings unterläuft ihm auch der eine oder andere Fehlpass. Alles in allem zeigt er eine starke Partie.
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Valentin Stocker (Note: 5.5): Der FCB-Captain hält sich in der ersten Halbzeit zurück, ist dafür in der zweiten umso stärker. In der 53. Minute erzielt Stocker nach perfekter Vorarbeit von Campo und Frei das 2:0. Beinahe hätte er sich auch noch einen Assist gutschreiben lassen können, doch Cabral trifft nur die Latte. Stocker ist auch beim Stand von 3:0 noch geladen und sieht für ein hartes Foul Gelb.
Bild: Keystone
Samuele Campo (Note: 5): Mit einem wunderschönen Hackenpass auf Frei leitet er das 2:0 ein. Schon in der ersten Halbzeit hat er mit einer starken Balleroberung eine Topchance von Cabral eingeleitet. Zwischendurch taucht er ein bisschen ab, doch so ist das bei vielen Fussballkünstlern.
Bild: Keystone
Raoul Petretta (bis 80. Minute – Note: 6): Er kommt auf dem linken Flügel zum Einsatz und schiesst bereits in der 16. Minute das 1:0, herrlich wie er den langen Ball vom Cömert mit der Brust annimmt und in die Maschen schiebt. Beim Treffer zum 3:0 leistet der 22-Jährige die Vorarbeit. Ein ganz starker Auftritt von Petretta, fast alles, was er an diesem Abend tut, hat Hand und Fuss.
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Arthur Cabral (bis 74. Minute – Note: 5): Er ist ein Stürmer, der viel für die Mannschaft arbeitet. Im Abschluss hat er an diesem Abend allerdings Anlaufschwierigkeiten, vergibt in der 40. Minute eine Grosschance und in der 58. trifft er nur die Latte. Doch aller guten Dinge sind drei und so zimmert er das Leder in der 66. Minute zum Endstand von 3:0 in die Maschen. Ein paar Minuten später wird er ausgewechselt.
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Kemal Ademi (ab 74. Minute für Cabral – zu kurz für eine Benotung)
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Afimico Pululu (ab 80. Minute für Petretta – zu kurz für eine Benotung)
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Orges Bunjaku (ab 85. Minute für Frei – zu kurz für eine Benotung)
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Einer der Gewinner des Abends ist mit Sicherheit auch der in die Kritik geratene FCB-Coach Marcel Koller. Alles richtig gemacht!
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Ist das der Volley des Jahres von Ruben Neves?
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20.02.2020
Wolfsburgs Brekalo: Aus spitzem Winkel in den Winkel
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