Fussball-Tinder Fussball-Tinder: Welcher Spieler passt zu welchem Klub? 

Von Jan Arnet

19.12.2019

Edinson Cavani, Christian Eriksen, Gareth Bale und Mesut Özil (von links nach rechts). Sie alle könnten ihre Klubs im Januar verlassen.
Edinson Cavani, Christian Eriksen, Gareth Bale und Mesut Özil (von links nach rechts). Sie alle könnten ihre Klubs im Januar verlassen.
Bilder: Getty

Im Fussball ist es manchmal wie in der Liebe. Es kann zwischen Spieler und Klub so gut harmonieren, dass aus einem Transfer-Flirt eine lange Beziehung wird. Oder aber man merkt irgendwann, dass es einfach nicht hinhauen will. Ist Letzteres der Fall, sollte man Schluss machen. So schnell wie möglich. Besser im Winter als im Sommer.

Die Hinrunde dieser Fussball-Saison hat gezeigt, welche Beziehungen zwischen Klub und Spieler in die Brüche gegangen sind und wo Wechselbedarf besteht. Das internationale Winter-Transferfester öffnet am 1. Januar.

«Bluewin» nimmt die Situation einiger europäischen Top-Stars und -Klubs unter die Lupe und spielt Fussball-Tinder. Welcher Spieler würde zu welchem Verein passen? 


It's a Match!   

Napoli

Edinson Cavani

Mit 196 Toren in 290 Spielen ist Edinson Cavani der Rekordtorschütze von Paris St. Germain. Dennoch ist der 32-jährige Mittelstürmer aus Uruguay bei PSG seit der Ankunft von Mauro Icardi im Sommer meist nur noch zweite Wahl. Und so würde es nicht überraschen, wenn «El Matador» im Winter das Weite sucht. 

Zuletzt berichteten spanische Medien vom Interesse Atlético Madrids. Ein anderer Verein wäre aktuell aber noch mehr auf Cavanis Hilfe angewiesen: Sein Ex-Klub Napoli. Die Süditaliener finden sich derzeit auf dem enttäuschenden achten Rang wieder und haben schon 21 Punkte Rückstand auf Leader Juve und deren elf auf die Champions-League-Plätze. Napoli musste Cavani 2013 schweren Herzens ziehen lassen, nun dürften ihn die heissblütigen Tifosi wohl wieder mit offenen Armen empfangen.


It's a Match!   

Borussia Dortmund

Mario Mandzukic

Unter Juve-Coach Maurizio Sarri spielt der Kroate überhaupt keine Rolle. Tatsächlich kam der 33-Jährige in dieser Saison noch zu keinem einzigen Einsatz. Er darf nicht einmal mit der Mannschaft trainieren, sondern muss sich alleine fit halten. Dass Mandzukic im Winter wechseln wird, gilt als sicher. Doch wohin zieht es den Mittelstürmer?

Manchester United bekundete bereits im Sommer Interesse. Doch auch Borussia Dortmund sucht nach einem Torjäger. In England war Mandzukic noch nicht, in Deutschland schon: Für Wolfsburg und Bayern schoss er zwischen 2010 und 2014 in 110 Bundesliga-Spielen 53 Tore. Folgt nun die Rückkehr?


It's a Match!   

Manchester United

Erling Haaland

Er ist die Entdeckung der Saison. 28 Saisontore hat er in 24 Pflichtspielen erzielt, acht Treffer davon alleine in der Champions League. In Österreich wurde der 19-Jährige kürzlich zum jüngsten «Fussballer des Jahres» der Geschichte gewählt. Niemand zweifelt mehr daran, dass RB Salzburg für Erling Haaland eine Schuhnummer zu klein ist. 

Halb Europa ist hinter dem blonden 1,94-Meter-Hünen her. Für Gespräche war der Norweger auch schon in Leipzig und Dortmund. Gute Karten dürfte aber auch Manchester United haben – nicht zuletzt wegen Trainer Ole Gunar Solskjaer, der Haaland vor einem Jahr noch bei Molde FK coachte. 

Dass Haaland früher oder später in die Premier League wechseln wird, liegt auf der Hand. Sein Vater Alf-Inge Haaland verbrachte den Grossteil seiner Karriere in England, Sohn Erling wurde in Leeds geboren und ist bekennender Fan des Klubs, der aktuell in Englands zweithöchster Liga, der Championship, auf dem zweiten Platz liegt. 

Da die Offensive der «Red Devils» ziemlich dünn besetzt ist, dürfte United im Januar auf der Suche nach einem neuen Stürmer auch in den Poker um Haaland einsteigen – und zumindest finanziell bestimmt das beste Angebot abgeben können.


It's a Match!   

Tottenham Hotspur

Gareth Bale

Wales. Golf. Madrid. In dieser Reihenfolge setzt sich die Prioritätenliste von Gareth Bale zusammen. So stand es zumindest im November auf einem Plakat, mit dem Bale den EM-Einzug der Waliser feierte. Von den Real-Fans wurde er daraufhin ausgepfiffen, unter Trainer Zinedine Zidane hat es der Flügelstürmer ohnehin schwer.

Kommt es nun trotz Vertrags bis 2022 im Winter zum Abschied? Eigentlich gibt es nur einen Verein, der für Bale in Frage kommen könnte: Tottenham Hotspur. Bei den Spurs reifte Bale zwischen 2007 und 2013 zum Weltstar und spülte den Londonern die damalige Rekordsumme von 101 Millionen Euro in die Kasse. Bale zurück zu Tottenham – wohl jeder Premier-League-Fan würde sich über diesen Transfer freuen.


It's a Match!   

Manchester United

Christian Eriksen

Einen Teil des nötigen Kleingelds für den Bale-Transfer könnten die Spurs durch den Verkauf von Christian Eriksen generieren – auch wenn Tottenham keine sehr hohe Ablöse für den Dänen erwarten darf, da Eriksens Vertrag im Sommer ausläuft. 

Eine Vertragsverlängerung steht aktuell wohl eher weniger zur Debatte. Denn Eriksen – vor nicht allzu langer Zeit noch der Denker und Lenker im Spiel der Spurs – musste sich in dieser Saison oft mit der Reservistenrolle zufrieden geben. In den fünf Ligaspielen unter José Mourinho kam der 27-Jährige insgesamt nur 38 Minuten zum Einsatz. 

Dass er in der Premier League brillieren kann, hat Eriksen in den vergangenen sechs Jahren bewiesen. So ist ein Wechsel in eine andere Liga auch nur schwer vorstellbar. Manchester United soll Eriksen schon im Sommer auf dem Radar gehabt haben. Im Januar könnte dieser Transfer tatsächlich über die Bühne gehen.


It's a Match!   

AC Milan

Zlatan Ibrahimovic

Der englische «Telegraph» berichtete Anfang Dezember, dass sich Ibrahimovic wieder der AC Milan anschliessen werde. Der 38-jährige Schwede, dessen Vertrag bei LA Galaxy Ende Jahr ausläuft, soll auch Angebote aus England gehabt, sich aber gegen eine Rückkehr in die Premier League und für einen Wechsel in die Serie A entschieden haben. Bei Milan spielte Ibra bereits zwischen 2010 und 2012 und wurde 2011 mit den «Rossoneri» Meister.

Ibrahimovic hatte die Gerüchte um eine Rückkehr in die Serie A im Oktober selbst befeuert, als er der «Gazzetta dello Sport» sagte: «Italien ist mein zweites Zuhause und ich werde im Januar frei sein. Falls ich zurückkomme, würde ich gerne um den Titel spielen.» Vom Scudetto ist Milan in der aktuellen Verfassung allerdings weit entfernt. Mit 21 Punkten aus den ersten 16 Spielen liegen die Mailänder nur auf Platz 10 und schon 21 Zähler hinter Leader Juventus.

Mit Zlatans Toren würde ein Platz im Europacup aber noch im Bereich des Möglichen liegen. Dass er es noch drauf hat, bewies der Schwede in diesem Jahr in der MLS, wo er in 29 Spielen 30 Tore schoss.


It's a Match!   

Schalke 04

Mesut Özil

Kaum scheint sich die Situation zwischen Granit Xhaka und den Arsenal-Fans beruhigt zu haben, hat es sich der nächste Star mit den Anhängern der «Gunners» verscherzt: Mesut Özil. Als der Deutsche am letzten Wochenende im Spiel gegen ManCity (0:3) ausgewechselt wurde, reagierten die Zuschauer mit Buhrunfen und Pfiffen. Özil reagierte gereizt und kickte seine Handschuhe weg. 

Dass der Klub den Top-Verdiener loswerden will, gilt als offenes Geheimnis. Doch wer will den Weltmeister von 2014, der sich seit Jahren im Formtief befindet und jährich rund 20 Millionen Euro verdient? Vielleicht ist es an der Zeit für eine Rückkehr in die Bundesliga. Warum nicht ein Neuanfang beim Klub, wo Özil seine Karriere einst lanciert hatte? Schalke 04 könnte der perfekte Verein für den 31-Jährigen sein. Vielleicht lässt sich mit einem Leihgeschäft auch vereinbaren, dass Arsenal einen Teil des Gehalts übernimmt.


It's a Match!   

Bayern München

Emre Can

Cans Abgang bei Juventus Turin wird immer wahrscheinlicher. Bereits im Spätsommer hatte sich der 25-jährige Deutsche öffentlich über seine Situation beklagt, nachdem ihn Trainer Maurizio Sarri nicht für den Champions-League-Kader berückstichtigt hatte. Mit seinen Einsätzen in der Liga dürfte Can auch nicht zufrieden sein: Nur in drei von 17 Spielen stand er in der Startelf, durchspielen durfte er nie. 

Viel spricht nicht dafür, dass der deutsche Nationalspieler in Turin bleiben wird. Interessenten dürfte es für Can genügend geben. Am wahrscheinlichsten ist wohl eine Rückkehr nach Deutschland. Bei Bayern München, wo er er einst ausgebildet wurde, könnte Can wie bereits im Sommer wieder zum Thema werden.


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