Am Mittwochabend ist Gerardo Seoane im Champions-League-Studio bei blue Sport zu Gast. Moderator Roman Kilchsperger nutzt die Gelegenheit auch, um dem derzeit arbeitslosen Trainer auf den Zahn zu fühlen.
Für Seoane endet das erste Auslands-Abenteuer seiner Trainerkarriere im letzten Oktober nach 15 Monaten abrupt. Nach einer 0:2-Niederlage gegen Porto in der Champions League zieht Leverkusen die Reissleine und stellt den Schweizer nach nur 12 Saisonspielen frei.
Vier Wochen lang gibt Seoane damals keine Interviews, ehe er sein Schweigen bei blue Sport bricht: «Man ist als Trainer nicht gerne arbeitslos», gesteht er. Es gehe ihm aber den Umständen entsprechend gut.
Das ist inzwischen auch schon wieder drei Monate her, an Seoanes Status als arbeitsloser Trainer hat sich nichts geändert. Zusammen mit Rolf Fringer und Mladen Petric analysiert er die Achtelfinal-Hinspiele in der Champions League zwischen Leipzig und Manchester City sowie Inter Mailand gegen Porto im Studio von blue Sport.
Ehe sich der Abend dem Ende zuneigt, will Roman Kilchsperger von Seoane wissen: «War das meine letzte Chance, dich in ein Studio zu bringen?» Ob das Feuer da sei und es bald wieder losgehe, will der Moderator wissen. «Es ist klar, wenn man vier, fünf Monate Pause hat, dann freut man sich, irgendwann wieder auf den Platz zu gehen. Jetzt gilt es wirklich auch, die richtige Entscheidung zu treffen.» Für ihn habe es Priorität, sich mit Mannschaften verschiedener Ligen im Ausland zu beschäftigen, um gut vorbereitet zu sein.
Kilchsperger hackt nach: «Gibt es eine Prio-Liste? Muss es wieder Deutschland sein?» «Nein, muss es nicht», sagt Seoane. «Aber ich muss sagen, eine Affinität zu Deutschland haben wir eigentlich immer gehabt, wir Deutschschweizer.» Durch das Engagement in Leverkusen habe sich das noch verstärkt. «Ich kenne die Liga gut. Das wäre etwas, das ich mir sofort gut vorstellen könnte.» Es sei «ein schöner und schwieriger Teil» als Trainer, alle Angebote zu prüfen. «Und das kann einen manchmal zu komischen Destinationen führen.» Stationen also, die man so vielleicht gar nicht auf dem Radar hatte.
Aber werden wir Seoane nächste Saison wieder an der Seitenlinie sehen? «Das entscheide nicht ich, aber ich hoffe es natürlich», so der 44-Jährige.