In Deutschland überlegt man sich nach den jüngsten Fan-Ausschreitungen die Einführung personalisierter Eintrittskarten.
«Wir müssen überlegen, wie wir die Einlasskontrollen an den Stadiontoren professionalisieren und ob wir bei Hochrisikospielen nicht personalisierte Eintrittskarten brauchen», sagt Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul gegenüber der «Bild»-Zeitung.
Zuletzt hatte es massive Ausschreitungen von Hertha-Fans beim Bundesliga-Spiel am Samstag in Dortmund gegeben. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) hatte am Montag die Ermittlungen eingeleitet. Sowohl Borussia Dortmund als auch Hertha BSC seien zu einer Stellungnahme aufgefordert worden.
Untersuchungen könnten einige Wochen dauern
Die heftige Prügelei von Berliner Ultras mit der Polizei wenige Minuten nach Anpfiff der Partie zwischen Bundesliga-Tabellenführer BVB und Hertha BSC (2:2) hat die Debatte um Fanverhalten, Pyrotechnik und Sicherheit im deutschen Fussball erneut angeheizt.
Der DFB-Kontrollausschuss entscheidet nach Vorliegen und Auswertung der Stellungnahmen sowie weiterer Materialien wie Fernseh- und Videoaufnahmen oder Sicherheitsberichten über den weiteren Fortgang der Verfahren. Dies könnte allerdings einige Wochen dauern.
Herbert Reul kritisierte die Einlasskontrollen vor den Fussball-Spielen. «Wenn es Fans immer wieder gelingt, Pyrotechnik gleich kiloweise in die Stadien zu schleppen, habe ich meine Zweifel, ob die Einlasskontrollen mit der nötigen Gründlichkeit durchgeführt werden. Das Gleiche gilt für meterlange Fahnenstangen, mit denen auf Polizeibeamte eingeschlagen wird», sagt der Minister.