Gladbachs Josip Drmic erlebte am letzten Spieltag einen seltenen Glücksmoment, als er erstmals seit neun Monaten wieder zum Einsatz kam. Trainer Dieter Hecking hat den Schweizer Stürmer noch nicht abgeschrieben.
Am letzten Sonntag gab es beim 1:1 zwischen Gladbach und Frankfurt ein kleines Wunder zu feiern. Josip Drmic gab in den letzten 25 Minuten des Spiels sein Comeback nach neun Monaten langer Leidenszeit. Es war gleichzeitig sein 50. Pflichtspieleinsatz für die Borussia. Fast gelang dem 32-fachen Nationalspieler in der 94. Minute noch der Siegestreffer («als Stürmer kann man den natürlich verwandeln»). Seit dem 12. Mai 2018 gelang ihm kein Tor mehr. Seither spielte er keine einzige Minute mehr für die Borussia. Dabei hinderte den Schweizer Stürmer nicht etwa eine Verletzung, Drmic war schlichtweg nicht gefragt bei den Verantwortlichen der «Fohlen».
Obwohl der 26-Jährige im Sommer nach langem Leidensweg (Knorpelschaden im Knie) es noch ins WM-Kader schaffte – und auch ein Tor erzielte – wurde ihm damals von Trainer Dieter Hecking mitgeteilt, dass es für ihn im neuen System mit nur einer Spitze schwierig werde. So ist die Konkurrenz für die Angreiferposition im Klub mit illustren Namen wie Alassane Plea, Raffael und Lars Stindl bestückt. Doch man fand für Drmic offenbar keinen Abnehmer.
Nie aufgegeben
In der Winterpause machte ihm auch Manager Max Eberl wenig Hoffnung: «Josip ist von allen am weitesten von der Mannschaft weg». Doch Drmic liess sich nicht entmutigen.
Hecking gegenüber «Bild»: «Es spricht für Josip, dass er trotz seiner schwierigen Situation in jedem Training Vollgas gegeben hat. Deshalb habe ich vor dem Frankfurt-Spiel ein Gespräch mit ihm geführt und ihm gesagt, dass ich ihn für seinen Einsatz belohne. Ich wäre ja schön blöd, wenn ich nicht auf die Klasse setze, die ich im Kader habe!»
Drmic bleibt bescheiden: «Ich bin glücklich, wieder auf dem Rasen zu stehen. Ich habe in all den Monaten immer den Frust und die negativen Gefühle ausgeblendet, ich habe Gelassenheit gelernt und einfach weiter hart gearbeitet. Jetzt haue ich weiter alles rein.»