Bundesliga Glaube an Bayern schwindet: Rivalen sehen Leipzig als Titelfavorit

DPA

13.1.2020

Nur Robert Lewandowski (19) hat in der laufenden Bundesliga-Saison mehr Tore als Leipzigs Timo Werner (Bild 18) markiert.
Nur Robert Lewandowski (19) hat in der laufenden Bundesliga-Saison mehr Tore als Leipzigs Timo Werner (Bild 18) markiert.
Bild: Keystone

In einer Umfrage unter den Fussball-Bundesligisten schieben die Rivalen aus München, Dortmund und Mönchengladbach Tabellenführer RB Leipzig im Titelkampf die Favoritenrolle zu. Antworten von Vertretern der 18 Klubs.

Markus Krösche (Sportdirektor RB Leipzig): «Bayern ist immer ein heisser Kandidat auf die Meisterschaft, aber auch der BVB ist immer ein Favorit. Dieses Jahr ist bislang aber alles sehr eng in der Region der Top Fünf, was eine tolle Sache für die Fans und die Liga ist. Ich denke, es bleibt bis zum Ende spannend. Das Ziel ist es für die Rückrunde, da weiter zu machen, wo wir aufgehört haben und natürlich zu versuchen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Und dann werden wir nach dem 34. Spieltag sehen, wofür es reicht.»

Max Eberl (Sportchef Borussia Mönchengladbach): «Favorit ist jetzt RB Leipzig. Sie haben sich nicht nur mit den Punkten, sondern auch der Art und Weise in die Position gebracht. In der ersten Halbzeit hat es Leipzig sehr, sehr gut gemacht. Teams wie Bayern und Dortmund sind gerade etwas hinten dran. Wir haben uns in diese Phalanx reingemogelt. Diese Ausgangslage, die wir uns geschaffen haben, gilt es zu veredeln. Natürlich träumen wir auch. Wir haben Ambitionen.»

Hansi Flick (Trainer FC Bayern): «Leipzig ist zurecht Tabellenführer mit vier Punkten Vorsprung. Die Bundesliga ist ausgeglichen wie nie zuvor. Von daher ist es spannend. Meine Mannschaft hat den Willen, das Ganze wieder umzubiegen und am Ende der Saison vorne zu stehen. Es wird eine schwierige Aufgabe, aber wir haben die Qualität dazu. Wir müssen natürlich hoffen, dass Leipzig Punkte liegen lässt. Wenn wir fünf Punkte mehr holen, dann sind wir da, wo wir sein wollen.»

Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund): «Grundsätzlich macht Leipzig einen sehr stabilen Eindruck, stabiler als in den Jahren zuvor. Sie haben es geschafft, sich für das Achtelfinale in der Champions League zu qualifizieren und trotzdem auch in der Liga gute Ergebnisse zu erzielen. Bayern München ist immer da. Auch Gladbach macht es sehr gut unter Marco Rose. Sie haben eine wirklich gute Mannschaft zusammen und auf jeden Fall das Potenzial dazu, weit oben zu bleiben und Champions League zu spielen. Wir müssen so viele Punkte wie möglich holen und schauen dann, was am Ende raus kommt.»

Jochen Schneider (Sportvorstand FC Schalke 04): «RB Leipzig.»

Simon Rolfes (Sportdirektor Bayer Leverkusen): «Die Bayern haben unabhängig von der derzeitigen Konstellation sicherlich den stärksten Kader und die grössten Chancen. Einfach wird es für sie aber nicht, dafür ist die Spitze in diesem Jahr zu eng beisammen.»

Alexander Rosen (Sportchef TSG 1899 Hoffenheim): «Das Schöne im Sinne aller Fussballbegeisterten hierzulande ist doch, dass der Saisonausgang zum jetzigen Zeitpunkt völlig offen ist. Vor Jahren wurde über angebliche Langeweile diskutiert, nun gibt's an der Spitze ein enges Rennen mit mehreren Teams. Besser geht’s doch nicht?»

Jochen Saier (Sportvorstand SC Freiburg): «Die Tabelle verspricht einen interessanten Titelkampf, der sich in dieser Saison erst auf der Zielgerade entscheiden wird. Dann aber wahrscheinlich doch zugunsten von Bayern München, da sie die grösste Qualität im Kader haben – auch im Umgang mit derartigen Drucksituationen. Dortmund und Leipzig werden die grössten Konkurrenten um den Titel sein.»

Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg): «Ich denke, das der FC Bayern die Meisterschaft wieder für sich entscheiden wird. Ansonsten traue ich den Titel am ehesten RB Leipzig zu.»

Stefan Reuter (Manager FC Augsburg): «Ich tippe, dass der FC Bayern die achte Meisterschaft in Serie holt. Aber auch eine Überraschung durch Leipzig, Mönchengladbach oder Dortmund ist möglich.»

Urs Fischer (Trainer 1. FC Union Berlin): «Im Moment ist es an der Spitze sehr ausgeglichen. Dass Bayern wieder ein Meisterkandidat ist, liegt auf der Hand. Es gibt Teams wie Leipzig und Mönchengladbach, die eine gute Vorrunde spielten. Dortmund hatte am Schluss wieder positive Resultate. Es gibt den einen oder anderen, dem ich die Meisterschaft zutraue. Aber auf einen bestimmten Verein lege ich mich nicht fest.»

Jürgen Klinsmann (Trainer Hertha BSC): «Mein Favorit ist RB Leipzig. Ich traue ihnen absolut den Titel zu, allerdings wird der FC Bayern ihnen das so schwer wie möglich machen.»

Bruno Hübner (Sportdirektor Eintracht Frankfurt): «In dieser Saison besteht die Möglichkeit durchaus, dass einem anderen Club die Überraschung gelingt. Am ehesten traue ich das Leipzig zu.»

Achim Beierlorzer (Trainer Mainz 05): «Aktuell ist es ein sehr spannendes Titelrennen in der Bundesliga. RB Leipzig, Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach machen es dem FC Bayern in diesem Jahr richtig schwer.»

Horst Heldt (Sport-Geschäftsführer 1. FC Köln): «Ich tippe darauf, dass sich am Ende die Bayern wieder durchsetzen werden.»

Lutz Pfannenstiel (Sportvorstand Fortuna Düsseldorf): «Ich traue den Leipzigern in diesem Jahr zu, auch ganz oben zu landen.»

Frank Baumann (Sportdirektor Werder Bremen): «Die Bundesliga ist sehr spannend. Ich erwarte einen anderen Meister als die Bayern. Mit Gladbach, Leipzig und Dortmund gibt es ernstzunehmende Kandidaten.»

Steffen Baumgart (Trainer SC Paderborn): «Vor dem Start der Bundesliga-Saison habe ich auf Borussia Mönchengladbach gesetzt. Und ich habe meine Meinung dazu nicht geändert.»

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