Schwere Ausschreitungen vor, während und nach dem Pokalfinale zwischen PAOK Saloniki und AEK Athen (2:0) verdeutlichen einmal mehr das grosse Problem des griechischen Fussballs. Die FIFA machte vor einigen Monaten Druck, greift sie jetzt durch?
Die Partie zwischen PAOK Saloniki und AEK Athen am Samstagabend galt nach mehreren schweren Ausschreitungen und Spielabbrüchen zuletzt als eine Art Bewährungsprobe für den griechischen Fussball. Zwar ging das Endspiel, abgesehen von hin und wieder gezündeter Pyrotechnik aus beiden Fan-Lagern, einigermassen normal über die Bühne. Vor und nach der Partie aber kam es rund ums Olympiastadion von Athen aber erneut zu Tumulten, mehrere Personen wurden verletzt.
Schon am Freitagnachmittag hatte es Randale gegeben. In der Nacht zum Samstag wurden nach Berichten des staatlichen Rundfunks mindestens vier Polizisten verletzt. Die Gemüter waren so erhitzt, dass der griechische Fussballverband EPO-HFF ein Schiedsrichter-Gespann aus Spanien für das Endspiel verpflichtete. Im Stadion, das 66'000 Zuschauer fasst, durften aus Sicherheitsgründen nicht mehr als 34'000 Fans dabei sein.
Macht die FIFA ihre Drohungen wahr?
Der für Sport zuständige griechische Vizeminister Giorgos Vasiliadis warnte im Rundfunk alle Veranwortlichen. Sie müssten umfangreiche Sicherheitsmassnahmen treffen und vor allem umdenken. Ihr Produkt müsse wieder attraktiv werden, erklärte er. In den letzten Monaten ist es in Griechenland immer wieder zu schweren Ausschreitungen und Spielabbrüchen gekommen.
Trauriger Höhepunkt war der Skandal am 11. März. Damals hatte PAOK-Besitzer Iwan Savvidis kurz vor Ende der Partie zwischen PAOK und AEK mit einem Revolver am Gürtel auf dem Spielfeld Schiedsrichter und gegnerische Spieler sowie Trainer bedroht und beschimpft. Die Meisterschaft wurde danach für drei Wochen unterbrochen. PAOK wurden mehrere Punkte abgezogen. AEK gewann den Meistertitel.
Nach dem Eklat um den PAOK-Präsidenten hatte die FIFA dem griechischen Verband mit Ausschluss aus allen internationalen Wettbewerben gedroht und harte Massnahmen vom Verband und dem Staat gefordert.
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